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Lebensformen in Niedersachsen: Paare, Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Drei Paar Hände liegen auf einem Tisch, in der Mitte davon liegt ein Haus aus türkisfarbener Pappe. Bildrechte: ©sewcream - stock.adobe.com

Die Befragung von Privathaushalten in Niedersachsen im Rahmen des Mikrozensus eröffnet die Möglichkeit, neben Haushaltsstrukturen auch die sogenannten Lebensformen zu betrachten. Ein Haushalt kann dabei grundsätzlich aus einer oder mehreren Lebensformen bestehen. Lebensformen können aus einer oder mehreren Personen bestehen und werden im Mikrozensus anhand der Merkmale „Elternschaft“ und „Partnerschaft“ statistisch erfasst. Zu den Lebensformen zählen so also

  • (Ehe-)Paare mit oder ohne Kinder,
  • alleinerziehende Personen sowie
  • Alleinstehende.

Diese werden in die Kategorien Familien, Paargemeinschaften ohne Kinder und Alleinstehende untergliedert. Berücksichtigt werden dabei nur Personen, die innerhalb eines befragten Haushalts leben.

Systematik der Familien- und Lebensformen im Mikrozensus: Paare = Ehepaare oder Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder, Alleinerziehende oder Alleinlebende. Ehepaare, Lebensgemeinschaften mit Kindern sowie die Alleinerziehenden: Familien. Bildrechte: LSN

Familien und Alleinerziehende in Niedersachsen

Im Mikrozensus werden Familien als Eltern-Kind-Gemeinschaften definiert. Die Anzahl der Elternteile und Kinder ist dabei irrelevant, solange zwei Generationen zusammen in einem Haushalt leben. Alleinerziehende mit Kindern werden also genauso als Familie verstanden, wie ein verheiratetes Ehepaar oder eine unverheiratete Lebensgemeinschaft mit Kindern. Auch das Alter der Kinder und ob es sich um Stief-, Pflege- oder angenommene (adoptierte) Kinder handelt, spielt keine Rolle. Leben mehr als zwei Generationen in einem Haushalt, zum Beispiel die Großeltern, Eltern und Kinder, werden die Großeltern nicht als Teil der Familie betrachtet, die Eltern mit ihren Kindern aber schon.

2021 lebten in Niedersachsen rund 1,1 Millionen Familien mit Kindern, davon 769.000 Ehepaare, 96.000 Lebensgemeinschaften und 241.000 Alleinerziehende.

Kreisdiagramm: Familien in Niedersachsen 2021: 70 % Ehepaare, 22 % Alleinerziehende, 9% Lebensgemeinschaften. Bildrechte: LSN
Balkendiagramm: Alleinerziehende in Niedersachsen 2021: 47.000 Väter und 194.000 Mütter. Bildrechte: LSN

Paare in Niedersachsen

Als Paare werden im Mikrozensus Personen verstanden, die in einer Partnerschaft und in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben und gemeinsam wirtschaften. Darunter fallen Ehepaare sowie gemischt- und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften (einschließlich eingetragener Lebenspartnerschaften). Paare mit Kindern zählen zu den Familien. Als Paare ohne Kinder versteht der Mikrozensus nicht nur kinderlose Paare, sondern auch solche, bei denen die Kinder bereits aus dem Haushalt ausgezogen sind. Paare, deren Kinder mit ihrem/-r Partner/-in oder eigenen Kindern im gemeinsamen Haushalt leben, werden ebenfalls als Paare ohne Kinder verstanden. Im Jahr 2021 lebten in Niedersachsen mehr Paare in Ehen als in Lebensgemeinschaften zusammen, der Anteil der Paare ohne Kinder war dabei deutlich höher.

Balkendiagramm: Paare in Niedersachsen 2021: Lebensgemeinschaften ohne Kinder: 216.000; Lebensgemeinschaften mit Kindern: 96.000; Ehepaare ohne Kinder: 955.000; Ehepaare mit Kindern: 769.000. Bildrechte: LSN

Alleinstehende in Niedersachsen

Im Mikrozensus werden Personen als alleinstehend betrachtet, die ohne Partnerin beziehungsweise Partner und ohne Kinder in einem Haushalt leben. Der Familienstand und ob diese Personen mit weiteren familienfremden Personen zusammenleben, spielt dabei keine Rolle. So können Alleinstehende verheiratet, aber getrennt lebend, geschieden, verwitwet oder ledig sein und in Ein- oder Mehrpersonenhaushalten leben. Alleinstehende, die in Einpersonenhaushalten leben werden als „Alleinlebende“ bezeichnet.

Balkendiagramm: Alleinstehende in Niedersachsen 2021: Alleinstehende: 1.745.000; darunter Alleinlebende: 1.560.000; Männer: 838.000; Frauen: 906.000. Bildrechte: LSN

Kinder in Niedersachsen

Für Kinder gibt es im Mikrozensus keine Altersbegrenzung. Wichtig ist, dass sie mit einem Elternteil in einem gemeinsamen Haushalt leben und selbst keine Lebenspartnerin beziehungsweise keinen Lebenspartner oder eigene Kinder haben. Es spielt keine Rolle, ob es sich um leibliche Kinder handelt oder die Kinder bei Pflege-, Stief- oder Adoptiveltern leben.

Kinder in Niedersachsen 2021 nach Familienform und Geschwistern in %: Alleinerziehende: ohne Geschwister: 48%, mit Geschwistern: 52%; Lebensgemeinschaften: ohne Geschwister: 39%, mit Geschwistern: 61%; Ehepaare: ohne Geschwister: 25%, mit Geschwistern:75 Bildrechte: LSN
Kreisdiagramm: Kinder in Niedersachsen 2021 nach Familienform: 74 % Ehepaare, 18 % Alleinerziehende, 8 % Lebensgemeinschaften. Bildrechte: LSN

Welche Daten erhebt der Mikrozensus zu den Lebensformen in Niedersachsen? Wie oft findet die Erhebung statt?

Der Mikrozensus ist eine Erhebung, die jährlich stattfindet. Mit ihr sollen die Bevölkerungsstruktur und die wirtschaftliche und soziale Lage der Menschen in Deutschland und Niedersachsen im Zeitverlauf festgehalten und Veränderungen und Entwicklungen festgestellt werden. Deshalb befragt das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) Haushalte nicht nur einmal, sondern bis zu vier Mal in Folge. Mehr Informationen finden Sie in den methodischen Hinweisen.

Um die Lebensformen in Niedersachsen analysieren zu können, wird im Mikrozensus nach der Personenanzahl, also der Zusammensetzung des Haushalts, dem Familienstand und den Beziehungen der Personen zueinander gefragt. Im Fragebogen kann also angegeben werden, ob (auch Stief-, Adoptiv- oder Pflege-)Mutter und Vater oder andere Verwandte mit im Haushalt leben und ob es Ehe- und Lebenspartner/-innen im gleichen Haushalt gibt. Im weiteren Verlauf des Fragebogens werden dann die genauen Beziehungen der einzelnen Personen untereinander festgehalten. Das bezieht sich nicht nur auf Partner- und Elternschaft, sondern auch auf entferntere Verwandtschaften wie Tante und Onkel, Enkel/-in und Urenkel/-in sowie Schwägerin und Schwager.

Was geschieht mit den Daten zu den Lebensformen in Niedersachsen und wer nutzt sie?

Die Ergebnisse des Mikrozensus in Niedersachsen nutzen vor allem Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien und die Öffentlichkeit. Sie dienen dabei als Grundlage für Entscheidungen, Analysen und zur objektiven Meinungsbildung. Die anonymisierten Antworten aller Befragten werden zusammengefügt, ausgewertet und auf die Bevölkerung der einzelnen Länder sowie die Gesamtbevölkerung Deutschlands hochgerechnet. Rückschlüsse auf einzelne Personen sind aufgrund der Sperrung geringer Fallzahlen, der Anonymisierung, Zusammenfassung und Hochrechnung nicht möglich.

Veröffentlicht werden die Ergebnisse in Form von Tabellen, Pressemitteilungen, Berichten und grafischen Darstellungen auf den Webseiten der Statistischen Landesämter und des Statistischen Bundesamtes. Sie lassen sich auch in der Datenbank GENESIS-Online und in gedruckter Form, zum Beispiel im Statistischen Monatsheft Niedersachsen des LSN, abfragen.

Die Mikrozensus-Daten zu den Familienformen in Niedersachsen werden unter anderem für die Familienberichterstattung sowie die Handlungsorientiere Sozialberichterstattung (HSBN) genutzt.

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