Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe in Niedersachsen: Konjunkturdaten

Jede und jeder Einzelne von uns beeinflusst im Alltag die Konjunktur, indem sie oder er zum Beispiel Lebensmittel aus dem Supermarkt oder vom Discounter benötigt oder Kinder Süßigkeiten im Kiosk kaufen. Während der Corona-Zeit hat der Umsatz im Onlinehandel stark zugenommen. Onlineshopping bietet schnelle bequeme Lieferung direkt nach Hause, für den Einkauf von Bekleidung, Möbeln, Elektronikgeräten entfällt das Aufsuchen verschiedener Geschäfte. Im Frühling und Sommer besuchen viele Menschen Eisdielen, Cafés, Kneipen und Restaurants, um das Treiben in der Stadt oder der Natur zu beobachten und dabei Leckeres zu genießen.

Auch in der Dienstleistungsbranche wird Geld ausgegeben, unter anderem für einen Besuch bei der Tierärztin oder beim Tierarzt, beim Friseur, im Reisebüro oder eines Copy-Shops. So beeinflusst jede Person den Umsatz in verschiedenen Branchen.

Diese Branchen beschäftigen eine große Anzahl von Personen in Niedersachsen. Die Anzahl der Beschäftigten schwankt in einigen Bereichen stärker, dazu gehören die Beherbergung und Gastronomie mit den Hotels, Gasthöfen und Pensionen etc.

Die Konjunkturstatistik für die Bereiche Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe bilden die Entwicklungen in Niedersachsen monatlich ab.

Welche Konjunkturdaten werden zum Handel, zur Dienstleistungsbranche und zum Gastgewerbe in Niedersachsen erfasst und aus welchen Quellen stammen sie?

Die Ergebnisse der monatlichen Erhebungen zeigen die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen

• im Einzelhandel,
• im Kfz-Handel und der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen,
• im Gastgewerbe (Beherbergung und Gastronomie),
• in bestimmten Dienstleistungsbereichen (bis Berichtsjahr 2021 wurden die Daten nur vierteljährlich erfragt) und
• im Großhandel (Daten werden für ganz Deutschland vom Statistischen Bundesamt erfasst).

Dabei werden folgende Merkmale erhoben:

• Umsatz (ohne Umsatzsteuer) und
• Anzahl der tätigen Personen.

Für die Erhebungen besteht eine Auskunftspflicht gemäß § 11 Abs. 1 Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz (HdlDLStatG). Auskunftspflichtig sind die Inhaberinnen und Inhaber oder die Leiterinnen und Leiter der Unternehmen sowie Einrichtungen zur Ausübung freiberuflicher Tätigkeit. Die veröffentlichten monatlichen Statistischen Berichte stehen als Download zur Verfügung.

Die konjunkturstatistischen Erhebungen haben sich durch die Umsetzung der EBS-Verordnung der EU in nationales Recht verändert. Die nachfolgenden Gesetze

• über konjunkturstatistische Erhebungen in bestimmten Dienstleistungsbereichen,
• über Statistiken im Dienstleistungsbereich und
• über die Statistik im Handel und Gastgewerbe

wurden vom harmonisierten Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz abgelöst. Mit der Einführung des Gesetzes zum 01.01.2021 traten zahlreiche Veränderungen bei den konjunkturstatistischen Erhebungen in Kraft. Unter anderem wurde die Periodizität der Erhebung in bestimmten Dienstleistungsbereichen ab dem Berichtsmonat Januar 2021 von vierteljährlich zu monatlich umgestellt. In den Erhebungsbereichen Einzelhandel, Kfz-Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, im Gastgewerbe und im Großhandel gab es keine Änderung der Periodizität, die Daten wurden schon vor der Gesetzeseinführung monatlich erfragt.

Für alle Erhebungsbereiche entfällt die Unterscheidung der tätigen Personen nach Voll- und Teilzeit. Die tätigen Personen werden in den Monaten Februar bis einschließlich Dezember eines Jahres auf der Grundlage der Anteile im Januar geschätzt. Um die kleineren Erhebungseinheiten zu entlasten, wurden zudem die Erhebungsgrenzen erhöht. Mehr dazu lesen Sie in den methodischen Hinweisen.

Die Erhebungen werden als Stichprobenerhebungen mit jährlicher Rotation nach einem mathematisch-statistischen Verfahren durchgeführt.

Welche Aussagen lassen sich anhand der Daten treffen?

In den verschiedenen Erhebungsbereichen wird dargestellt, wie sich der Umsatz bzw. die tätigen Personen zum Vorjahr verändert haben. Ebenso kann der Verlauf innerhalb eines Jahres von Umsatz und tätigen Personen in verschiedenen Wirtschaftszweigen beobachtet und analysiert werden.

Was wird bei den niedersächsischen monatlichen konjunkturstatistischen Erhebungen nicht erfasst?

Die Daten zum Großhandel werden zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und verarbeitet. Anschließend erhalten die einzelnen Bundesländer die Daten für Ihr Land per elektronischer Datenübertragung (DVE). So kann das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auch die Ergebnisse für den Großhandel für das Land Niedersachsen veröffentlichen.

Wozu dienen die Konjunkturstatistiken und wer nutzt Sie?

Die Statistiken zum Einzelhandel, Kfz-Handel, der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und zum Großhandel in Niedersachsen dienen der Darstellung der konjunkturellen Entwicklung anhand des Umsatzes und der Anzahl der tätigen Personen in den Erhebungseinheiten. Sie liefern zudem Informationen über die Verwendung von Teilen des privaten Konsums. Darüber hinaus sind sie eine wichtige Ergänzung zur jährlichen Strukturstatistik im Handels- und Dienstleistungsbereich.

Diese sowie die Statistiken zum Dienstleistungs- und zum Gastgewerbe in Niedersachsen werden zur statistischen Darstellung der konjunkturellen Entwicklung in diesen Bereichen als Entscheidungshilfe für wirtschafts- und strukturpolitische Zwecke sowie zur Erfüllung von Berichtspflichten nach dem Recht der Europäischen Union durchgeführt.

Gleichzeitig stellen die Konjunkturstatistiken eine wichtige Ergänzung der entsprechenden jährlichen Strukturstatistiken dar. Erst durch die Konjunkturstatistiken können aktuelle und unterjährige Informationen über die oben bezeichneten Dienstleistungsbereiche einschließlich des Gastgewerbes abgebildet werden. Die Ergebnisse sind die wichtigsten Indikatoren für die Beobachtung und Analyse der Konjunkturentwicklung in den erfassten Dienstleistungsbereichen in Deutschland. Auch der Bereich Gastgewerbe liefert zudem Informationen über die Verwendung von Teilen des privaten Konsums.

Nutzerinnen und Nutzer der Konjunkturstatistiken sind unter anderem verschiedene Ministerien auf Bundes- und Landesebene, Zentralbanken, Wirtschaftsverbände und Interessenvertretungen, Unternehmen, die Wissenschaft sowie die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Bundes und der Länder.