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Berufsbildende Schulen in Niedersachsen - Methodische Hinweise

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Frau im Hintergrund fügt Balken zu einem Diagramm im Vordergrund hinzu Bildrechte: LSN

Die Schulstatistik ermittelt Daten zur Anzahl der:

  • Schulen,
  • Klassen,
  • Schülerinnen und Schüler,
  • Absolventinnen und Absolventen,
  • Abgängerinnen und Abgänger sowie
  • zu den Lehrkräften in Niedersachsen.

Zur Interpretation der statistischen Daten ist die Kenntnis über die Bedeutung der verwendeten Begriffe erforderlich. Diese erhalten Sie im Internetangebot des Niedersächsischen Kultusministeriums und im Definitionenkatalog zur Schulstatistik der Kultusministerkonferenz. Die verschiedenen Schulformen, die zu den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen zählen, werden im Folgenden erläutert:

Berufsschule

In der Berufsschule werden Schülerinnen und Schüler der einzelnen Ausbildungsberufe in eigenen Fachklassen unterrichtet. Verwandte Berufe können auch zusammen unterrichtet werden.

Sofern es Berufe mit nur geringer Schülerzahl gibt, können Auszubildende in überregionalen Fachklassen zusammengefasst werden. Der Unterricht wird in diesen Fällen in zeitlich zusammenhängenden Abschnitten im sogenannten Blockunterricht erteilt. Dies bedeutet, dass die betriebliche Ausbildung für einen gewissen Zeitraum unterbrochen wird.

Berufseinstiegsschule

Die Berufseinstiegsschule gliedert sich in die Klassen 1 und 2 sowie die Sprach- und Integrationsklassen. Hier sind die individuelle Förderung, der Erwerb des Hauptschulabschlusses sowie die Förderung von Sprache und Integration die Ziele.

Berufsfachschule

Neben der Ausbildung im dualen System kann ein Beruf in Niedersachsen teilweise oder auch vollständig in einer beruflichen Vollzeitschule, der Berufsfachschule, erlernt werden.

Einjährige Berufsfachschule

Die einjährige Berufsfachschule richtet sich an erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen allgemein bildender Schulen mit einem Sekundarabschluss I, welche nicht in die betriebliche Ausbildung vermittelt wurden. Ziel ist die berufsbezogene Grundbildung für diverse Fachrichtungen.

Der jeweilige Ausbildungsberuf der einjährigen Berufsfachschule, für den hier die theoretischen und praktischen Kompetenzen erworben wurden, wird auf dem Abschlusszeugnis der einjährigen Berufsfachschule ausgewiesen. Es besteht somit die Möglichkeit, in das zweite Ausbildungsjahr der entsprechenden dualen Berufsausbildung einzutreten.

Zweijährige Berufsfachschule

Nach der berufsbezogenen Grundausbildung in der einjährigen Berufsfachschule vermittelt die zweijährige Berufsfachschule in Klasse 2 einen höheren schulischen Abschluss. Dieser kann der Sekundarabschluss I – Realschulabschluss bzw. der erweiterte Sekundarabschluss I sein. Die zweijährige Berufsfachschule wird für folgende Fachrichtungen geführt:

  • Agrarwirtschaft,
  • Ernährung, Hauswirtschaft und Pflege,
  • Technik,
  • Wirtschaft und
  • Sozialpädagogik.

Die Absolventinnen und Absolventen dieser Berufsfachschule können in das zweite Ausbildungsjahr der entsprechenden betrieblichen Ausbildung eintreten oder weitergehende schulische Abschlüsse erwerben.

Berufsqualifizierende Berufsfachschule

Die Berufsausbildung im dualen System wird durch eine Vielzahl von Berufen ergänzt, die ausschließlich über den Besuch der berufsqualifizierenden Berufsfachschule erlernt werden können wie beispielsweise in den Bereichen Ergotherapie, Altenpflege oder Sozialassistenz. Als Aufnahmevoraussetzung setzen die meisten dieser Berufsfachschulen, die zu einem beruflichen Abschluss führen, einen Sekundarabschluss I – Realschulabschluss voraus. Auch hier können neben dem beruflichen Abschluss weiterführende schulische Abschlüsse erworben werden.

Fachoberschule

In der Fachoberschule wird den niedersächsischen Schülerinnen und Schülern eine erweiterte fachpraktische und -theoretische Bildung vermittelt. Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschule erwerben die Fachhochschulreife und damit die Berechtigung zum Besuch einer Fachhochschule. Die Fachoberschule wird mit den Klassen 11 und 12 angeboten.

Berufliche Ausrichtungen

Die Fachoberschule kann in den folgenden Fachrichtungen geführt werden:

  • Wirtschaft und Verwaltung, mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege sowie Informatik,
  • Technik, mit den Schwerpunkten Bautechnik, Informationstechnik, Mechatronik sowie einem schulspezifischen Schwerpunkt,
  • Gesundheit und Soziales, mit den Schwerpunkten Gesundheit-Pflege sowie Sozialpädagogik,
  • Gestaltung,
  • Ernährung und Hauswirtschaft sowie
  • Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie.

In Klasse 11 der Fachoberschule leisten die Schülerinnen und Schüler neben dem Schulunterricht ein Praktikum in Betrieben oder gleichwertigen Praktikumseinrichtungen der gleichen Fachrichtung ab. Klasse 12 vertieft und erweitert die fachbezogenen Kenntnisse und die Allgemeinbildung der Schülerinnen und Schüler. Sie endet mit der Prüfung, welche mit Bestehen zum Fachhochschulstudium berechtigt.

Berufsoberschule

Die Berufsoberschulen sind zweijährige schulische Bildungsgänge in Vollzeit (Klasse 12 und Klasse 13), in denen die fachgebundene Hochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife erworben werden kann.

Die Berufsoberschule ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine fachliche Schwerpunktbildung und befähigt sie, ihren Bildungsweg in entsprechenden Studiengängen an einer Hochschule fortzusetzen.

Absolventinnen und Absolventen erwerben nach erfolgreichem Besuch der Berufsoberschule die fachgebundene Hochschulreife. Im Abschlusszeugnis werden die Studienfachrichtungen aufgeführt, für die diese Hochschulzugangsberechtigung bundesweit gilt.

Die allgemeine Hochschulreife erwerben Schülerinnen und Schüler, welche die Berufsoberschule erfolgreich besucht haben und Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache, beispielsweise durch die Teilnahme an versetzungserheblichem Unterricht in einer zweiten Fremdsprache bis zum Ende des Schulbesuchs im Sekundarbereich I in mindestens vier aufsteigenden Schuljahren nachweisen können.

Berufliche Ausrichtungen

Die Berufsoberschule wird in den folgenden Fachrichtungen geführt:

  • Wirtschaft und Verwaltung,
  • Technik,
  • Gesundheit und Soziales,
  • Ernährung und Hauswirtschaft sowie
  • Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie.

Berufliches Gymnasium

Das Berufliche Gymnasium ist ein schulischer Bildungsgang in Vollzeit. Dieser dauert drei Jahre und umfasst die Schuljahrgänge 11 bis 13. In diesem Bildungsgang werden die Schülerinnen und Schüler auf das Studium an einer Universität oder Hochschule und durch die beruflichen Ausrichtungen auf das Berufsleben vorbereitet. Ziel ist der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife. Sollten Schülerinnen und Schüler vor dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife den jeweiligen Bildungsgang verlassen, so kann unter bestimmten Voraussetzungen der schulische Teil der Fachhochschulreife bescheinigt werden, nachdem ein ergänzender berufsbezogener Teil nachgewiesen wurde.

Berufliche Ausrichtungen:

Das Berufliche Gymnasium wird zurzeit in folgenden Fachrichtungen geführt:

  • Wirtschaft,
  • Technik mit den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik, Mechatronik, Metalltechnik, Informationstechnik und Gestaltungs- und Medientechnik sowie
  • Gesundheit und Soziales mit den Schwerpunkten Agrarwirtschaft, Ökotrophologie, Gesundheit-Pflege und Sozialpädagogik.

Fachschule

Die Fachschule ist eine Schulform, die grundsätzlich eine berufliche Erstausbildung und in der Regel eine entsprechende praktische Berufserfahrung voraussetzt. Sie führt in den unterschiedlichen Organisationsformen des Unterrichts – Vollzeit und Teilzeit – zu einem weiteren berufsqualifizierenden Abschluss. Sie qualifiziert die Absolventinnen und Absolventen dieser Schulform für die Übernahme von Führungsaufgaben, ebenso fördert sie die Bereitschaft zur beruflichen Selbstständigkeit. Des Weiteren vermittelt die mindestens zweijährige Fachschule im Regelfall die Fachhochschulreife.

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