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Zensus 2022: 5,4% der Wohngebäude in Niedersachsen mit erneuerbaren Energieträgern beheizt

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 078 vom 14.08.2024


  • Bedeutendster Energieträger von Heizungen ist Gas (71,2%)
  • Ab Baujahr 2010 Anstieg der Anteile bei erneuerbaren Energieträgern
  • Anteile an Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen in ländlichen Regionen höher als in Großstädten

HANNOVER. In Niedersachsen gab es am 15. Mai 2022 (Zensusstichtag) rund 2,31 Millionen Wohngebäude (ohne Wohnheime). Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis der Ergebnisse des Zensus 2022 mitteilt, lag der Anteil der erneuerbaren Energieträger der Heizung in diesen Gebäuden bei zusammen 5,4%. Dazu zählen Holz oder Holzpellets (2,6%), Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen (2,7%) sowie Biomasse oder Biogas (0,1%). Der überwiegende Teil der Wohngebäude wurde mit dem fossilen Energieträger Gas beheizt (71,2%).

Bei Neubauten nimmt der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern zu. Dabei ist insbesondere eine deutliche Zunahme bei der Nutzung von Solar/Geothermie und Wärmpumpen zu erkennen. Von den insgesamt rund 195.000 Neubauten ab dem Jahr 2010 wurden zum Zensusstichtag bei 18,8% Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen als Energieträger der Heizung genutzt. Im Vergleich dazu betrug der Anteil bei den Baujahren von 1990 bis 2009 noch 2,5%. Die zwischen 1990 und 2009 errichteten Wohngebäude wurden mehrheitlich mit Gas beheizt (85,2%). Bei den jüngeren Bauten ab 2010 sank dieser Anteil auf 67,1%. Auch wenn die Mehrheit der Gebäude in Niedersachsen weiterhin mit Gas beheizt wird, ist aus diesen Ergebnissen ein Trend zu erneuerbaren Energieträgern feststellbar.

Die Nutzungsanteile erneuerbarer Energieträger bei Neubauten verteilen sich regional unterschiedlich. Aufgrund der Gebäudestrukturen in Großstädten mit Mehrfamilienhäusern ist der Anteil von Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen bei Neubauten geringer als in ländlichen Regionen mit mehr Einfamilienhäusern. So betrug zum Zensusstichtag beispielsweise im Landkreis Holzminden der Anteil der Beheizung mit Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen rund 42,6% bei Neubauten seit 2010. Weitere niedersächsische Landkreise mit hohen Anteilen dieses Energieträgers bei Wohngebäuden mit Baujahr 2010 und später sind Northeim (35,3%), Göttingen (33,9%) und Helmstedt (31,7%). Bei den kreisfreien Städten weist die Stadt Wolfsburg bei der Nutzung von Solar-/Geothermie oder Wärmepumpen den höchsten Anteil auf (22,2%). In der Landeshauptstadt Hannover betrug der Anteil bei den jüngsten Gebäuden 17,3%.

Die zentralen Ergebnisse des Zensus 2022 stehen als Regionaltabellen (im Format xlsx, inklusive maschinenlesbarer Tabellen) für Niedersachsen auf der Themenseite des LSN zum Download. Ergebnisse für Deutschland und weitere Informationen finden Sie auf der Seite www.zensus2022.de.









Methodischer Hinweis:
Der Zensus 2022 fand als registergestützte und stichprobenbasierte Volkszählung, einschließlich einer Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) sowie einer Vollerhebung an Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften, zum Stichtag 15. Mai 2022, statt. Im Rahmen der Haushaltebefragung wurden rund 800.000 Bürgerinnen und Bürger und im Rahmen der GWZ rund 2,5 Millionen Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer sowie rund 650 Wohnungsunternehmen in Niedersachsen befragt.

Ziel der im Rahmen des Zensus 2022 durchgeführten Gebäude- und Wohnungszählung war die flächendeckende und vollzählige Erfassung aller Gebäude mit Wohnraum, der bewohnten Unterkünfte sowie der darin befindlichen Wohnungen. Erhoben wurden u. a. Angaben zu Baujahr, Heizungsart, Wohnfläche, Nettokaltmiete, Energieträger der Heizung sowie Dauer und Gründe eines Leerstands. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen in der Raumplanung.

Kontakt:
Cagla Belgin Varol, Tel. 0511 9898-1125


Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.


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