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Verschuldung der kommunalen Kernhaushalte 2023 um 7,1% gestiegen

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 065 vom 28.06.2024


  • Schulden der niedersächsischen Kommunen beim nicht-öffentlichen Bereich um 7,1% gestiegen
  • Kommunaler Schuldenstand 31. Dezember 2023 bei 15.129 Mio. Euro
  • Niedersachsenweit 10 Gemeinden bzw. Gemeindeverbände schuldenfrei

HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, stiegen die Schulden der niedersächsischen Kommunen beim nicht-öffentlichen Bereich nach den Ergebnissen der jährlichen Schuldenstatistik im Jahr 2023 um 7,1%. Für das Jahr 2022 wurde ein ähnlich hoher Anstieg der Verschuldung (+7,3%) verzeichnet. Während die längerfristigen Wertpapierschulden und Investitionskredite im vergangenen Jahr um 8,9% zunahmen, ging der Bestand der Kassen- oder Liquiditätskredite hingegen deutlich um 14,1% zurück.

Der Schuldenstand der kommunalen Kernhaushalte belief sich demnach am 31. Dezember 2023 auf eine Summe von 15.129 Mio. Euro oder, pro Kopf berechnet, auf 1.857 Euro. Auf die eher längerfristigen Wertpapierschulden und Investitionskredite entfielen dabei 14.156 Mio. Euro, auf die Kassen- oder Liquiditätskredite 974 Mio. Euro.

In Niedersachsen waren insgesamt 10 Gemeinden und Gemeindeverbände zum Stand 31.12.2023 komplett schuldenfrei: Stadt Burgwedel, Gemeinde Scheeßel, Stadt Verden (Aller), Gemeinde Moormerland, Gemeinde Dötlingen, die Samtgemeindebereiche Baddeckenstedt, Kirchdorf und Schwaförden sowie die gemeindefreien Bezirke Lohheide und Osterheide.

8 Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen derweil eine besonders hohe Pro-Kopf-Verschuldung von über 4.000 Euro je Einwohnerin und Einwohner auf, darunter drei Städte aus der Region Hannover sowie die Nordseeinseln Wangerooge und Spiekeroog.

Folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Schuldenstände der einzelnen niedersächsischen Kommunen.


Anlage zur Pressmitteilung (xlsx)


Neben den kommunalen Kernhaushalten erfasst die jährliche Schuldenstatistik auch Daten der mehrheitlich öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU). Insgesamt belief sich am 31. Dezember 2023 die Verschuldung dieser Einheiten beim nicht-öffentlichen Bereich auf 16.962 Mio. Euro. Dabei entfielen 1.623 Mio. Euro auf den engeren Bereich der sogenannten Extrahaushalte und 15.340 Mio. Euro auf die sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen.


Erläuterungen:
Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute und sonstige Bereiche, wie zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.

Gesamte Verschuldung: Dazu zählen Wertpapierschulden, Kassen- oder Liquiditätskredite und Kredite gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich.

Extrahaushalte: Sind öffentliche Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die nach der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen dem Sektor Staat zuzuordnen sind.

Für die ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Wangerooge gilt die besondere Situation, dass diese Gemeinden aufgrund der Lage und des Tourismus in Bezug auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner eine überdurchschnittliche Infrastruktur vorhalten müssen.

Methodischer Hinweis:
Die hier verwendeten Daten beziehen sich auf die originären Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände. Extrahaushalte und sonstige FEU werden separat ausgewiesen. Diese Darstellung ermöglicht einen kleinräumigen Nachweis der Ergebnisse. Das Statistische Bundesamt bezieht sich in seinen Pressemitteilungen hingegen auf den öffentlichen Gesamthaushalt, das heißt Kern- und Extrahaushalte zusammengerechnet. Vor allem durch Zu- und Abgänge in den Kreis der Extrahaushaushalte unterscheiden sich die absoluten Zahlen und Veränderungsraten teilweise deutlich.

Ansprechpartner:
Dominik Kroll, Tel. 0511 9898-3222
Jan Grebert, Tel. 0511 9898-3247


Über das das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

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