Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern lag in Niedersachsen im Jahr 2023 bei 18%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 006 vom 18.01.2024
- Unbereinigter Gender Pay Gap blieb unverändert im Vergleich zum Vorjahr
- Frauen verdienten im Durchschnitt 4,38 Euro pro Stunde weniger als Männer
- Bereinigter Gender Pay Gap bei 7%
HANNOVER. Der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern lag in Niedersachsen im Jahr 2023 bei 18%. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, blieb die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern - der unbereinigte Gender Pay Gap – im Vergleich zum Vorjahr gleich. Im langfristigen Vergleich verringerte sich der unbereinigte Gender Pay Gap um mehrere Prozentpunkte. Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 verdienten die Frauen pro Stunde durchschnittlich 25% weniger als die Männer.
In der amtlichen Statistik wird zwischen dem unbereinigten und bereinigten Gender Pay Gap unterschieden. Der unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht den Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allgemeiner Form miteinander. In Niedersachsen betrug im Jahr 2023 der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen 19,74 Euro, der von Männern 24,12 Euro. Die Frauen erhielten somit durchschnittlich einen um 4,38 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer. Daraus ergab sich für Niedersachsen ein unbereinigter Gender Pay Gap von 18%, dies entspricht dem Bundesdurchschnitt.
Nach Altersgruppen betrachtet war der unbereinigte Gender Pay Gap in den Altersgruppen zwischen 55 bis unter 60 Jahre mit 29% am höchsten. In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen lag der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern lediglich bei 2%.
Auch nach Wirtschaftsabschnitten ist die Spanne der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern sehr unterschiedlich. In den Wirtschaftsabschnitten „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (27%) und „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (23%) waren deutliche Verdienstunterschiede zu beobachten. Im Wirtschaftsabschnitt „Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“ waren die Verdienste von Frauen und Männern nahezu ausgeglichen.
Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen misst den Verdienstabstand von Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiographien. Der bereinigte Gender Pay Gap lag 2023 in Niedersachsen bei 7%. Im Vergleich zum Vorjahr ist der bereinigte Gender Pay Gap um einen Prozentpunkt angestiegen. Im Bundesdurchschnitt ist der bereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2023 um einen Prozentpunkt auf 6% gesunken.
Die Ergebnisse ab dem Jahr 2022 sind nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar, da unterschiedliche Datenquellen und Erhebungsmethodiken zugrunde liegen. Basis für die Berechnung des Gender Pay Gap ab 2022 ist die Verdiensterhebung. Die bisherige Verdienststrukturerhebung, die vierteljährliche Verdiensterhebung und die freiwillige Verdiensterhebung wurden von der neuen Verdiensterhebung abgelöst. Grundlage für die Berechnung des Gender Pay Gap vor 2022 waren die Daten der vierjährigen Verdienststrukturerhebung und die Daten der vierteljährlichen Verdiensterhebung. Die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung aus dem Jahr 2018 wurden mit den Werten der vierteljährlichen Verdiensterhebung fortgeschrieben.
Die Ergebnisse zum Gender Pay Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. In den Berichtsjahren 2022 und 2023 handelt es sich dabei um den April.
Allgemeine Hinweise zur Berechnungsweise des Gender Pay Gap finden Sie in den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes auf der Internetseite in der Rubrik „Häufig gestellte Fragen" , sowie in den Artikeln „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen nach Bundesländern" und „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen - eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2018" in der Zeitschrift ‚‚WISTA - Wirtschaft und Statistik" (Ausgaben 4/2018 und 4/2021).
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