Tourismus im Dezember und Jahr 2020: deutliche Rückgänge bei der Zahl der Gäste und der Übernachtungen
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 023 vom 25.02.2021
HANNOVER. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung des niedersächsischen Tourismus im Jahr 2020 stark beeinträchtigt. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verbuchten die niedersächsischen Beherbergungsbetriebe im Jahr 2020 über ein Drittel weniger Übernachtungen als im Jahr 2019. Die Zahl der Übernachtungen sank um 35,0% auf knapp über 30 Millionen. Die Zahl der angekommenen Gäste sank um 43,4% auf rund 8,7 Millionen im Vergleich zu 2019.
Im Jahr 2020 kamen etwas mehr als 594.000 Gäste aus dem Ausland nach Niedersachsen, das entsprach einem Rückgang um 63,2% gegenüber 2019. Die Zahl der von den ausländischen Gästen gebuchten Übernachtungen ging um über die Hälfte (-55,5%) auf nahezu 1,8 Millionen zurück.
Vom Rückgang bei der Zahl der Übernachtungen waren die Reisegebiete Hannover-Hildesheim (-49,8%, knapp 2,5 Millionen Übernachtungen) und das Braunschweiger Land (-51,0%, fast 957.000 Übernachtungen) besonders betroffen. Für den Rückgang im Reisegebiet Hannover-Hildesheim wird insbesondere der Ausfall der Messen eine wichtige Rolle gespielt haben. Aber auch die Zahl der Städte- und Geschäftsreisen dürfte im vergangenen Jahr in beiden Reisegebieten deutlich zurückgegangen sein. Dagegen hatte die Nordseeküste einen geringeren Rückgang um ein Viertel (-25,0%) auf knapp 6,4 Millionen zu beklagen.
Auch im Berichtsmonat Dezember 2020 verzeichnete der Tourismus durch die verschärften Corona-Regelungen in der Vorweihnachtszeit deutliche Rückgänge. Die Zahl der angekommenen Gäste sank um 83,8% auf knapp 140.000 im Vergleich zum Dezember des Jahres 2019. Bei der Zahl der gebuchten Übernachtungen gab es einen Einbruch um 73,2% auf rund 624.000.
Methodische Hinweise:
Wie schon im Frühjahr 2020 standen die Beherbergungsbetriebe auch Ende des Jahres 2020 wieder vor einer großen Belastungsprobe: im Dezember durften die Betriebe keine privat reisenden Gäste aufnehmen. Es war daher erneut mit einem Ausfall zahlreicher Meldungen zur Beherbergungsstatistik zu rechnen. Viele Landesämter verzichteten in dieser Situation darauf, die Beherbergungsbetriebe mit zusätzlichen Mahnverfahren zu belasten.
Für den Berichtsmonat Dezember haben 1,8% der geöffneten Betriebe keine Meldung abgegeben und wurden geschätzt.
Detaillierte Informationen bis auf Gemeindeebene sind in circa 14 Tagen in der LSN Online-Datenbank unter der EVAS-Systematik 45412 Monatserhebung im Tourismus abrufbar.
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