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Rollenverteilung in Familien: Väter 2021 deutlich häufiger erwerbstätig als Mütter

LANDESAMT FÜR STATISTIK NIEDERSACHSEN, PRESSEMITTEILUNG NR. 127 VOM 02.11.2022


HANNOVER. Typisch Frau und typisch Mann – bis heute existieren die traditionellen Rollenbilder der „Hausfrau“ und des erwerbstätigen Mannes. Der Mikrozensus als größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik ermöglicht es einen Blick auf die Lebensverhältnisse von Familien in Niedersachsen zu werfen und sich die Erwerbstätigkeit von Eltern genauer anzusehen.

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen mitteilt, nahmen im Jahr 2021 Väter (86,0%) deutlich häufiger am Erwerbsleben teil als Mütter (67,4%). Betrachtet werden hier Personen in der sogenannten realisierten Erwerbstätigkeit, das bedeutet, dass diese tatsächlich erwerbstätig waren und ihre Berufstätigkeit nicht aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit unterbrochen hatten. Auch in Bezug auf die Vollzeittätigkeit waren Väter deutlich stärker vertreten. So arbeiteten 92,5% der erwerbstätigen Väter und nur 28,4% der erwerbstätigen Mütter in Vollzeit.

Alleinerziehende waren grundsätzlich seltener erwerbstätig als Eltern in Partnerschaften. Die Erwerbstätigenquote von Alleinerziehenden lag 2021 bei 69,3% für die Väter und 64,3% für die Mütter. Rund 4 von 5 der Alleinerziehenden waren weiblich. Sie lebten häufig mit kleineren Kindern in einem Haushalt, während alleinerziehende Väter häufiger mit älteren Kindern oder Jugendlichen einen Haushalt teilten. Der Anteil der Väter, die einer Vollzeittätigkeit nachgingen, war mit 84,6 % auch deutlich höher als der Anteil der alleinerziehenden Mütter (39,8 %).

Während alleinerziehende Väter seltener in Vollzeit arbeiteten als Väter in Partnerschaften, war es bei den Müttern umgekehrt. Es kann davon ausgegangen werden, dass für alleinerziehende Mütter die Arbeit in Vollzeit eine finanzielle Notwendigkeit darstellt, wohingegen Mütter in Partnerschaften hiervon weniger betroffen sind.


Mütter und Väter in Niedersachsen 2021 nach Erwerbsbeteiligung und Familienform sowie Erwerbstätigenquote (xlsx)

Methodische Hinweise

Beim Mikrozensus werden jährlich rund 1% der Bevölkerung befragt. Die Ergebnisse dieser Stichprobenerhebung werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Erwerbstätige sind gemäß dem im Mikrozensus zugrunde liegenden Labour-Force-Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Personen im Alter von 15 Jahren und mehr, die im Berichtszeitraum wenigstens 1 Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt einer beruflichen Tätigkeit nachgehen bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen (einschl. Soldatinnen und Soldaten sowie unbezahlt mithelfende Familienangehörige), selbstständig ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben. Lebensformen werden anhand der Merkmale „Elternschaft“ und „Partnerschaft“ statistisch erfasst und bestehen aus einer oder mehreren Personen, die einen gemeinsamen Haushalt teilen. So fallen unter die Lebensformen im Mikrozensus (Ehe-)Paare mit Kind(ern) oder ohne, Alleinerziehende sowie Alleinstehende.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zu dieser Thematik können Sie auch dem Monatsheftartikel (Heft 10/2022) „Mutter, Vater, Kind – Erstergebnisse aus dem Mikrozensus 2021 zu den Familien und Lebensformen in Niedersachsen“ entnehmen.

Kontakt:
Carola Steenhoff, Tel. 0511 9898-3116
Martin Rehm, Tel. 0511 9898-1006

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


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