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Niedersachsen: 22,3 Millionen Tonnen Abfall im Jahr 2020 entsorgt – 44% waren Bauabfälle

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 021 vom 21.02.2022


HANNOVER. Im Jahr 2020 wurden in den 947 niedersächsischen öffentlich-rechtlich oder gewerblich betriebenen Abfallentsorgungsanlagen insgesamt gut 22,3 Millionen Tonnen Abfälle aufbereitet oder entsorgt. Rund 79% der Abfälle kamen aus Niedersachsen, 15% aus anderen Bundesländern und 6% aus dem Ausland. Gegenüber dem Jahr 2019 sank die Abfallmenge um rund 1,6 Millionen Tonnen beziehungsweise 6,9%.

Den größten Anteil am Gesamtaufkommen hatten nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) mit 44% (rund 9,7 Millionen Tonnen) die Bau- und Abbruchabfälle. Dazu gehören Boden, Steine oder Bauschutt, ohne Bauschuttrecycling.

Innerhalb der überwiegend gewerblich organisierten Abfallentsorgung wurden weitere knapp 8,1 Millionen Tonnen Abfälle (36%) entsorgt, insbesondere bestehend aus bergbaulichen oder landwirtschaftlichen Abfällen sowie Abfällen aus thermischen Prozessen von Kraft- bzw. Stahlwerken.

Eine weitere wichtige Teilmenge des Gesamtaufkommens bildeten die Siedlungsabfälle aus der öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung mit einem Anteil von 20% (rund 4,5 Millionen Tonnen). Sie bestanden aus knapp 1,4 Millionen Tonnen gemischte Siedlungsabfälle wie zum Beispiel Hausmüll oder hausmüllähnlicher Gewerbeabfall und fast 1,5 Millionen Tonnen getrennt gesammelten Abfällen. Diese setzten sich zusammen aus gut 361.000 Tonnen Papier, Pappe und Karton, rund 245.000 Tonnen Leichtverpackungen und knapp 310.000 Tonnen Verpackungen aus Glas, Kunststoff oder Holz sowie fast 551.000 Tonnen getrennt gesammelten Abfällen aus Glas, Metall oder Textilien. Darüber hinaus wurden rund 1,2 Millionen Tonnen Bioabfälle behandelt, davon fast 526.000 Tonnen aus der Biotonne und knapp 685.000 Tonnen Garten-, Park- und Friedhofsabfälle. Schließlich nahmen Abfallentsorgungsanlagen knapp 400.000 Tonnen sonstige Siedlungsabfälle auf, bestehend aus Sperrmüll und gemischten und nicht differenzierbaren Verpackungen.

Unter dem Gesamtabfallaufkommen in Höhe von gut 22,3 Millionen Tonnen befanden sich rund 2,4 Millionen Tonnen besonders überwachungsbedürftige Abfälle. Diese werden aufgrund ihrer Zusammensetzung als potenziell gefährlich angesehen und unterliegen daher beim Transport und bei der Entsorgung besonderer Überwachung. Dazu gehören vor allem Bau- und Abbruchabfälle, einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten, aber auch Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen sowie Ölabfälle/Abfälle aus flüssigen Brennstoffen.

Mehr als drei Viertel (77%) der in Niedersachsen im Jahr 2020 entsorgten Abfälle (rund 17,1 Millionen Tonnen) wurden in Abfallbehandlungsanlagen aufbereitet, beziehungsweise verwertet und konnten der Kreislaufwirtschaft damit überwiegend wieder zugeführt werden. Die restlichen 23% wurden größtenteils in Deponien entsorgt oder in Abfallverbrennungsanlagen thermisch verwertet.
Kontakt:
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uwe.mahnecke(at)statistik.niedersachsen.de
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Stefan Bock(at)statistik.niedersachsen.de
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