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Nachfrage in der niedersächsischen Industrie im Mai 2023 weiter stark rückläufig

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 067 vom 05.07.2023


  • Auftragseingänge bei Industriegütern im Vergleich zum Vorjahr um 25% gesunken
  • Plus von 14% bei der Herstellung von elektrischer Ausrüstung gegenüber dem Vorjahresmonat
  • Nachfrage nach Investitionsgütern um 7% gestiegen gegenüber dem April 2023
HANNOVER. Im Mai 2023 sank die Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern, verglichen zum Vorjahresmonat. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verringerten sich die Bestellungen von Industriegütern aus niedersächsischer Produktion preisbereinigt um 25% im Vergleich zum Mai 2022. Die Inlandsorders gingen dabei um 30% zurück, die Bestellungen aus dem Ausland verringerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 20%. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verzeichnete ein Minus von 29%, die Nachfrage nach Vorleistungsgütern verminderte sich um 9%.

Bei den umsatzstärksten niedersächsischen Industriebranchen entwickelten sich die Orders unter Einfluss des Ukraine-Krieges, von Lieferkettenstörungen sowie der anhaltenden Inflation wie folgt: Im Vergleich zum Mai 2022 verringerte sich die Nachfrage beim Maschinenbau (-31%), bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-29 %), bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (-20%), bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-17%) sowie bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (-7%). Ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wurde bei der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+14%) erzielt.

Gegenüber dem Vormonat (April 2023) ist die Nachfrage nach Industriegütern insgesamt um 7% gestiegen. Die inländischen Bestellungen erhöhten sich im Mai 2023 um 11% gegenüber dem Vormonat, die ausländischen Bestellungen legten um 4% zu. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern nahmen preisbereinigt um 10% zu, während die Nachfrage nach Investitionsgütern um 7% anstieg.



Auftragseingänge für das Verarbeitende Gewerbe Niedersachsens im Monat Mai 2023 (xlsx)

Methodische Hinweise:

Ab Januar 2022 werden die Auftragseingänge preisbereinigt veröffentlicht. Grundlage der Indexberechnung ist die Wertsumme für die in einem Berichtsmonat festakzeptierten Aufträge. Diese werden nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden. Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des hier genutzten Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreisindizes bzw. den Ausfuhrpreisindizes zur Preisbereinigung vorgenommen.

Vorleistungsgüter: Produktionsgüter, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente.

Investitionsgüter: Langlebige Produktionsgüter (z. B. Maschinen für die Güterproduktion, Kraftwagen).


Es handelt sich um vorläufige Ergebnisse. Revidierte vorläufige Ergebnisse in wirtschaftssystematisch tieferer Gliederung enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht E I 1.

Kontakt:
Dr. Anna Holtsch, Tel. 0511 9898-1524
Lorena Feo Ziemann, Tel. 0511 9898-3342

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.

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