Nachfrage in der niedersächsischen Industrie im Juli 2023 rückläufig: Auftragseingänge bei Industriegütern im Vergleich zum Vorjahr um 12% gesunken
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 090 vom 07.09.2023
- Nachfrage von Investitionsgütern im Vergleich zum Vorjahresmonat mit Minus von 15%
- In der Branche „Metallerzeugnisse“ Anstieg um 39% im Vergleich zum Juli 2022
- Gegenüber Juni 2023 ist die Nachfrage nach Industriegütern um 30% gesunken
HANNOVER. Im Juli 2023 sank die Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern, verglichen zum Vorjahresmonat. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verringerten sich die Bestellungen von Industriegütern aus niedersächsischer Produktion preisbereinigt um 12% im Vergleich zum Juli 2022. Die Inlandsorders gingen dabei um 4% zurück, die Bestellungen aus dem Ausland verringerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 17%. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verzeichnete ein Minus von 15%, die Nachfrage nach Vorleistungsgütern blieb unverändert. Das Ergebnis wurde durch mehrere Großaufträge insgesamt positiv beeinflusst.
Bei den umsatzstärksten niedersächsischen Industriebranchen entwickelten sich die Orders unter Einfluss des Ukraine-Krieges, Lieferkettenstörungen sowie der anhaltenden Inflation wie folgt: Im Vergleich zum Juli 2022 verringerte sich die Nachfrage im Sonstigen Fahrzeugbau (-55%), beim Maschinenbau (-19%), bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-15%), bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-14%) sowie bei der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (-8%). Ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wurde bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (+39%) sowie bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (+10%) erzielt.
Gegenüber dem Vormonat (Juni 2023) ist die Nachfrage nach Industriegütern insgesamt um 30% gesunken. Die inländischen Bestellungen verringerten sich im Juli 2023 um 24% gegenüber dem Vormonat, die ausländischen Bestellungen gingen um 34% zurück. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern gingen preisbereinigt um 19% zurück, während die Nachfrage nach Investitionsgütern sich um 35% verminderte.
Auftragseingänge für das Verarbeitende Gewerbe Niedersachsens im Monat Juli 2023 (xlsx) | ||
Ab Januar 2022 werden die Auftragseingänge preisbereinigt veröffentlicht. Grundlage der Indexberechnung ist die Wertsumme für die in einem Berichtsmonat festakzeptierten Aufträge. Diese werden nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden. Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des hier genutzten Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreisindizes bzw. den Ausfuhrpreisindizes zur Preisbereinigung vorgenommen.
Vorleistungsgüter: Produktionsgüter, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente.
Investitionsgüter: Langlebige Produktionsgüter (z. B. Maschinen für die Güterproduktion, Kraftwagen)
Es handelt sich um vorläufige Ergebnisse. Revidierte vorläufige Ergebnisse in wirtschaftssystematisch tieferer Gliederung enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht E I 1.
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