LSN stellt Niedersachsen-Monitor 2018 vor – Gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktzahlen bei wachsender Bevölkerung
Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen
Datum: 7. Dezember 2018
Nummer: 122/18
HANNOVER. Die Präsidentin des Landesamtes für Statistik, Simone Lehmann, stellte am 7. Dezember im Anschluss an die Landespressekonferenz den Niedersachsen-Monitor 2018 vor.
Die Publikation zeigt die aktuelle und mittelfristige Entwicklung Niedersachsens im Vergleich zu den Ländern und zum Bund in 10 Themenfeldern. Einige Kernindikatoren werden darüber hinaus im EU-Vergleich betrachtet. Die zugrundeliegenden Daten beziehen sich überwiegend auf das Jahr 2017.
Folgende Ergebnisse können herausgestellt werden:
Demografischer Wandel:
Die Bevölkerung wuchs 2017 das sechste Jahr in Folge. Ende des Jahres lebten rund 7,96 Millionen Menschen in Niedersachsen, ein Plus von gut 17.000 Personen (+0,2%). Grund für diesen Zuwachs waren Wanderungsgewinne, die das Geburtendefizit von knapp 20.700 Personen mehr als ausglichen. Niedersachsen nähert sich weiter der 8 Millionen Grenze, die erstmals 2004 in Niedersachsen kurzfristig überschritten wurde.
Wirtschaft und Arbeitsmarkt:
Die Wirtschaft Niedersachsens wuchs im Jahr 2017 gemessen am Bruttoinlandsprodukt um 2,5% (preisbereinigt) und damit stärker als im Bundesdurchschnitt (+2,2%).
Die Zahl der Erwerbstätigen, die in Niedersachsen arbeiteten, erreichte 2017 4,07 Millionen (+1,4%). Die Wachstumsrate lag leicht unter dem Bundesdurchschnitt (+1,5%). Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8% (Deutschland: 5,7%).
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg um 2,0%, gleichzeitig sank die Zahl der Minijobs um 0,9%.
Soziales, Bildung und Wissenschaft:
Die Armutsgefährdungsquote lag in Niedersachsen im Jahr 2017 bei 15,8% und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres (Deutschland: ebenfalls 15,8%). In Niedersachsen galten damit rund 1,24 Millionen Menschen als armutsgefährdet.
Die Zahl der Menschen in Haushalten, die 2017 Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld erhielten, erhöhte sich um 0,9% auf knapp 608.000 Personen (Deutschland: -0,8%).
2017 sank die Quote der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Alter von 18 bis unter 25 Jahren gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte auf 11,3% (Deutschland: 10,1%), d.h. jeder neunte junge Mensch gehörte zu dieser Gruppe.
Auf der anderen Seite lag die Studienberechtigtenquote, die sowohl das Abitur als auch die Fachhochschulreife und andere Abschlüsse berücksichtigt, 2016 mit 53,2% über dem Bundesdurchschnitt (52,2%).
Für Forschung und Entwicklung (FuE) wurden 2016 in Niedersachsen insgesamt rund 9,2 Milliarden Euro aufgewendet (Deutschland: 92,2 Milliarden Euro). Der Anteil der Ausgaben für FuE am Bruttoinlandsprodukt lag mit 3,3% über dem bundesweiten Durchschnitt (2,9%).
Öffentliche Finanzen:
Der Staat profitierte auch 2017 von steigenden Steuereinnahmen, wobei Niedersachsen sich mit einem Plus von 2,2% im Vergleich zum Vorjahr unter dem Durchschnitt aller Länder befand (+4,6%). Gleichzeitig stiegen in Niedersachsen die Ausgaben von Land, Kommunen und Sozialversicherungen, allerdings moderat um 1,7% (Deutschland: +3,1%). Es ergab sich ein Finanzierungsüberschuss von 2.145 Millionen Euro, entsprechend 269 Euro pro Kopf.
Umwelt:
Die erneuerbaren Energien haben in Niedersachsen weiter an Bedeutung gewonnen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch erhöhte sich 2015 gegenüber dem Vorjahr auf 16,8% (Deutschland: 12,4%). Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg 2015 auf 40,1% (Deutschland: 29,1%), d. h. 4 von 10 Kilowattstunden kamen in Niedersachsen aus erneuerbaren Energien.
Bei den CO2-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch gab es 2015 in Niedersachsen einen Rückgang um 1,3% auf knapp 66,0 Millionen Tonnen (Deutschland: +0,7%).
Aktuelle Entwicklungen im Jahr 2018:
Erste Daten für 2018 bestätigen die Trends in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt.
- Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 1,3% (Deutschland: +1,9%).
- Die Erwerbstätigenzahl erhöhte sich im 1. Vierteljahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4% (Deutschland: +1,4%).
- Die Arbeitslosenquote zum 30. Juni 2018 war mit 5,1% um 0,5 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor (Deutschland: 5,0%; -0,5 Prozentpunkte).
Im ersten Halbjahr 2018 stieg das Bruttoinlandsprodukt in Niedersachsen erneut, jedoch konnte das Bundesniveau nicht erreicht werden.
Auf dem niedersächsischen Arbeitsmarkt wurden bis ins Jahr 2018 Höchstwerte bei der Zahl der Erwerbstätigen erreicht, bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen auf ein neues Tief.“
Niedersachsen-Monitor 2018 |
Die Broschüre ist für 10,00 € voraussichtlich ab Anfang 2019 beim Schriftenvertrieb des LSN erhältlich.
Niedersächsische regionalisierte Daten sind in der LSN-Online-Datenbank abrufbar.
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