Endgültige Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020: Mehr Bewässerung und mehr Zwischenfruchtanbau in Niedersachsen
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 114 vom 25.10.2021
HANNOVER. Anhaltende Hitze- und Dürrephasen haben dazu geführt, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe Ihre Felder bewässern. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen anhand endgültiger Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, verfügten 13,4% (4.733) aller niedersächsischen Betriebe im Jahr 2019 über die Möglichkeit zur Bewässerung ihrer landwirtschaftlich genutzten Fläche im Freiland.
Von den 358.776 Hektar, die damit grundsätzlich hätten bewässert werden können, wurden im Kalenderjahr 2019 rund 77,5% der Flächen (278.153 Hektar) tatsächlich bewässert. Bezogen auf die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche (2.571.337 Hektar) des Landes waren das 10,8% (Bundesdurchschnitt 3,1%). Niedersachsen weist damit bundesweit den höchsten Anteil tatsächlich bewässerter Fläche auf. Vor allem auf den sandigen Böden in der Lüneburger Heide war der Anteil an tatsächlich bewässerter Fläche sehr hoch.
Der Anbau von Zwischenfrüchten, dabei handelt es sich um eine Einsaat nach der Ernte der Hauptfrucht, wurde in Niedersachsen in den letzten zehn Jahren ausgeweitet. 2009/10 bauten niedersächsische Landwirte auf 278.446 Hektar Zwischenfrüchte an – bis 2019/20 wurde der Zwischenfruchtanbau um rund 64% auf 455.493 Hektar ausgedehnt.
Nahezu ein Viertel (24,4%) des Ackerlandes wird in Niedersachsen zum Anbau von Zwischenfrüchten genutzt. Der Zwischenfruchtanbau von Pflanzen zur Gründüngung (403.264 Hektar, +60,9%) wurde ausgeweitet. Der Anbau von Zwischenfrüchten zur Futtergewinnung hat sich mehr als verdoppelt (+140,6%) auf 41.099 Hektar – auch als Konsequenz der Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 und der daraus resultierenden Futterknappheit. Die Biomasseerzeugung zur Energiegewinnung (11.130 Hektar, +4,3%) veränderte sich im gleichen Zeitraum nur geringfügig. Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU können seit dem Jahr 2015 Flächen mit Zwischenfruchtanbau unter bestimmten Bedingungen als ökologische Vorrangflächen angerechnet werden.
Von März 2019 bis Februar 2020 wurden in Niedersachsen rund 43,0 Millionen Kubikmeter flüssiger Wirtschaftsdünger ausgebracht; dabei handelt es sich um Gülle, Jauche oder flüssige Biogasgärreste. Das entsprach durchschnittlich 16,9 Kubikmetern pro Hektar Acker- und Dauergrünland. Bundesweit waren im Bezugszeitraum rund 187,8 Millionen Kubikmeter flüssiger Wirtschaftsdünger im Einsatz, entsprechend durchschnittlich 11,5 Kubikmetern pro Hektar. Neben flüssigem Wirtschaftsdünger kamen auch Mineral- und fester Wirtschaftsdünger wie Hühnermist zum Einsatz. Die Menge festen Wirtschaftsdüngers belief sich 2019/2020 in Niedersachsen auf 2,9 Millionen Tonnen. Bundesweit wurden 21,4 Millionen Tonnen fester Wirtschaftsdünger in die Felder eingearbeitet.
Weiterführende Informationen zu den Themen Bewässerung, Zwischenfruchtanbau und Wirtschaftsdünger in Deutschland finden Sie in Form einer StoryMap im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder. Dort finden Sie auch StoryMaps zu weiteren Themen wie zum Beispiel Ackerbau, Viehbestand, Pachten und Dünger. Ergebnisse für Niedersachsen sind auf der Homepage des LSN abrufbar.
Hinweis:
Die LZ 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Bedingt durch diesen frühen Termin können Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft anhand der Ergebnisse nicht dargestellt werden.
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