Die Inflationsrate lag im Mai 2021 bei 2,4%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 057 vom 31.05.2021
HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Mai 2021 um 2,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im April 2021 lag die Inflationsrate bei 2,0%.
Preisanstiege gab es im Mai 2021 im Vergleich zum Mai 2020 unter anderem in den Abteilungen „Verkehr“ (+7,8%) und „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ (+1,9%). Die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresbeginn sowie der Preisanstieg auf dem Rohölmarkt wirkten sich unter anderem auf die Entwicklung der Preise in diesen Abteilungen aus. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge mehr ausgeben (+24,9%; darunter Superbenzin: +25,6%; Dieselkraftstoff: +24,5%). Zudem erhöhten sich die Preise im Bereich „Strom, Gas und andere Brennstoffe“ (+3,9%; darunter leichtes Heizöl: +51,3%; Erdgas: +4,9%). Die Inflationsrate im Mai 2021 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Heizöl bei 1,4% gelegen.
Zudem stiegen die Preise in der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“ (+3,1%) im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ursächlich für die Preiserhöhungen in dieser Abteilung waren unter anderem die Preisentwicklung bei den Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,4%).
Auch die Preise in der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+0,7%) lagen über dem Niveau des Vorjahresmonats. Teurer waren vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,1%) sowie Mineralwasser, Limonaden und Säfte (+2,2%). Zudem stiegen die Preise für Obst (+1,3%). Für Gemüse (-1,0%) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher hingegen weniger bezahlen.
Im Mai 2021 gingen die Preise gegenüber dem Mai 2020 unter anderem in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ (-1,5%) zurück. Erheblich günstiger waren die Preise für Festnetz- und Mobiltelefone (-7,0%) in dieser Abteilung.
Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat April 2021 um 0,3%.
Methodischer Hinweis:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die Qualität des VPI insgesamt ist weiterhin gewährleistet trotz Ausfällen bei der Preiserhebung. Eine Vororterhebung war in einzelnen Geschäften nicht oder nur eingeschränkt möglich. Allerdings gab es auch eine Vielzahl von Waren und Dienstleistungen, die weniger von der COVID-19-Krise direkt betroffen waren, zum Beispiel die Erhebung von Mieten, von Energieprodukten oder von Telekommunikationsdienstleistungen. Zur Ermittlung des VPI ist dabei auch der hohe Wägungsanteil der Mieten und der Haushaltsenergie von 30 Prozent zu beachten.
Viele Produkte im „Warenkorb“ werden nicht nur stationär, sondern auch online gehandelt. Soweit die Güter im Internet weiterhin verfügbar sind, fließt dieser Vertriebsweg in die Berechnung der Verbraucherpreisstatistik ein.
Zur Sicherstellung eines europaweit einheitlichen Vorgehens in Methodenfragen und zur Festlegung bestimmter Verfahrensweisen fand in dieser besonderen Lage eine enge Abstimmung mit dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) sowie mit den Statistischen Landesämtern innerhalb Deutschlands statt. Im Falle einer fehlenden Vororterhebung wurde eine Vorgehensweise für das Ersetzen von fehlenden Preisentwicklungen abgestimmt (Imputation).
Sofern in bestimmten Güterbereichen Qualitätsabstriche zu beobachten waren, wurden die entsprechenden Ergebnisse gekennzeichnet. Nähere Informationen zu den Verfahrensweisen während der COVID-19-Krise sowie deren Auswirkungen auf die Preiserhebung enthält unser Methodenpapier.
Erscheint bis zum 8. Juni 2021 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
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