Die Inflationsrate lag im August 2021 bei 3,8%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 094 vom 30.08.2021
HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im August 2021 um 3,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Juli 2021 lag die Inflationsrate bei 3,7%.
Die deutlichen Preissteigerungen stehen im Zusammenhang mit der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020. Die Indexstände von Juli bis Dezember 2021 werden nun mit den besonders niedrigen Indizes der Monate Juli bis Dezember 2020 verglichen. Dieser Basiseffekt führt zu einer deutlichen höheren Inflationsrate im August 2021 im Vergleich zum August 2020.
Aufgrund dessen gab es Preiserhöhungen im August 2021 im Vergleich zum August 2020 in allen Abteilungen. Insbesondere die Preise in der Abteilung „Verkehr“ (+10,6%) lagen über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+28,1%; darunter Superbenzin: +28,3%; Dieselkraftstoff: +28,7%).
Die Preise in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen mit 2,8% über den Preisen vom Vorjahresmonat. So erhöhten sich die Preise im Bereich „Strom, Gas und andere Brennstoffe“ um 7,6% (darunter leichtes Heizöl: +58,5%; Erdgas: +10,4%). Insgesamt stiegen die Energiepreise im August 2021 im Vergleich zum August 2020 um 14,3%.
Die Inflationsrate im August 2021 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 2,8% gelegen. Die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresbeginn sowie die niedrigen Preise für Energieprodukte im Jahr 2020 (Basiseffekt) wirkten sich insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise aus.
Deutliche Preisanstiege gab es zudem in der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (+4,5%) im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Teurer waren vor allem Gemüse (8,2%), Mineralwasser, Limonaden und Säfte (+7,0%) sowie Speisefette und Speiseöle (+5,8 %).
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
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Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Im August 2021 gab es bei der Preiserhebung nahezu keine Einschränkungen mehr durch die Corona-Pandemie.
Erscheint bis zum 6. September 2021 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
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