Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Juni 2024 bei 2,1%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 066 vom 01.07.2024
- Inflationsrate im Vergleich zum Mai 2024 unverändert
- Deutliche Preisanstiege im Bereich Gaststättendienstleistungen
- Preisrückgänge im Bereich Energie
HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Juni 2024 um 2,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im Mai 2024 lag die Inflationsrate ebenfalls bei 2,1%.
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im Juni 2024 um 1,5% an. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahr in dieser Abteilung deutlich mehr für Speisefette und Speiseöle (+8,8%) bezahlen. In diesem Bereich stiegen insbesondere die Preise für Olivenöl (+40,4%). Die Preise für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches hingegen gingen im Juni 2024, im Vergleich zum Juni 2023, um 14,2% zurück. Weitere Preiserhöhungen gab es in dieser Abteilung für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+5,2%, darunter: Süßwaren +8,5%) sowie für Mineralwasser, Limonaden und Säfte (+5,2%; darunter: Frucht- und Gemüsesäfte +8,5%). Für Molkereiprodukte und Eier (-1,9%) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (-1,1%) gingen die Preise im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.
Deutliche Preisanstiege gab es im Juni 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat in der Abteilung „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ (+5,5%). In diesem Bereich mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Gaststättendienstleistungen (+6,2%) und Übernachtungen (+3,0%) mehr bezahlen. Zudem stiegen die Preise in der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“ (+4,7%) merklich. Hier erhöhten sich insbesondere die Preise für Versicherungsdienstleistungen (+12,2%). Auch die Preise in der Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (+4,6%; darunter: Bier +6,3% und Tabakwaren +5,6%) erhöhten sich spürbar.
Die Preise für Energie gingen im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4% zurück. Im Bereich Haushaltsenergie waren Preisrückgänge von 4,9% zu verzeichnen. Insbesondere verringerten sich die Preise für feste Brennstoffe (-13,4%) und Strom (-8,9%). Die Preise für Erdgas (+3,1%) stiegen hingegen im Vergleich zum Juni 2023. Die Preise für Kraftstoffe (-0,9%) sanken im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Preisrückgänge waren bei Superbenzin (-2,4%) zu verzeichnen. Die Preise für Dieselkraftstoffe (+4,1%) stiegen dagegen im Vergleich zum Vorjahresmonat an.
Preisrückgänge gab es im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ (-0,4%).
Das Niveau der Verbraucherpreise im Juni 2024 stieg um 0,3% im Vergleich zum Vormonat Mai 2024.
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.
Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.
Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.
Erscheint bis zum 4. Juli 2024 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
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Kathleen Driefert, Tel. 0511 9898-2351
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