Deutschlandweite Pendlerrechnung: Fast 2,5 Millionen Menschen pendelten in Niedersachsen 2023 zur Arbeit in eine andere Gemeinde
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 097 vom 16.10.2024
- Landeshauptstadt Hannover deutschlandweit auf Rang acht der größten Einpendelzentren
- In etwa jede siebte Gemeinde pendelten mehr Personen ein als aus
- 0,5% mehr Auspendelnde in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr
HANNOVER. In Niedersachsen pendelten 2023 insgesamt etwa 2,47 Mio. Menschen über die Grenzen ihres Wohnorts zur Arbeit. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, waren das etwas mehr als im Vorjahr (+0,5%). Knapp 1,8 Mio. Personen wohnten und arbeiteten in Niedersachsen in derselben Gemeinde (+0,8%). Deutschlandweit pendelten im vergangenen Jahr 24,4 Mio. Menschen über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit (+0,9% gegenüber 2022). Nach München (525.269 Personen), Berlin (467.402 Personen) und Frankfurt am Main (463.180 Personen) pendelten die meisten Menschen. Die Landeshauptstadt Hannover lag mit 224.097 einpendelnden Personen, wie im Vorjahr, auf Rang acht.
Etwa jede siebte niedersächsische Gemeinde wies einen Einpendelüberschuss auf, die Zahl der Einpendelnden war also größer als die Zahl der Auspendelnden. Nach der Landeshauptstadt Hannover, dem stärksten Einpendelknoten des Landes, folgten die kreisfreien Städte Wolfsburg mit 82.812 einpendelnden Personen, Braunschweig mit 80.849 Personen sowie Osnabrück mit 71.248 Personen.
Mehr als 3 von 4 Einpendelnden in die Landeshauptstadt Hannover hatten, geschätzt anhand der Luftlinienentfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort, einen Pendelweg von weniger als 50 Kilometern. Bei knapp 43% aller Einpendelnden betrug der Pendelweg 20 Kilometer oder weniger. In die Stadt Wolfsburg, dem zweitstärksten Einpendelknoten Niedersachsens, hatten dagegen nur etwa 35% aller Einpendelnden einen Pendelweg von weniger als 20 Kilometern.
Die höchste Einpendelquote verzeichnete die Gemeinde Tappenbeck im Landkreis Gifhorn (96,8%), gefolgt vom gemeindefreien Bezirk Lohheide (93,4%) im Landkreis Celle. Die niedrigsten Auspendelquoten verzeichneten die sieben Ostfriesischen Inseln Borkum, Norderney, Juist, Langeoog, Baltrum, Wangerooge und Spiekeroog mit Werten zwischen 13,8% und 22,7%, sowie Wolfsburg (22,4%). Personen, die dort lebten, pendelten also nur selten außerhalb ihres Wohnortes zum Arbeitsplatz.
Im Pendleratlas stellen die Statistischen Ämter der Länder die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Hier können Interessierte die Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden beziehungsweise Gemeindeverbänden abrufen. Alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse stehen auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung.
Methodische Hinweise:
Die vorliegenden Daten stammen aus der Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder, die tief regionalisierte Ergebnisse zu den pendelnden Personen für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt. Für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Thüringen werden die Ergebnisse für Gemeindeverbände dargestellt. In die Pendlerrechnung fließen Daten aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit, der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes und dem Mikrozensus bzw. der Arbeitskräfteerhebung ein. Die Ergebnisse basieren auf Auswertungen des Wohn- und Arbeitsortes und stellen daher die potentielle Mobilität der Pendelnden dar. Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2023 gaben 78,4% der Erwerbstätigen in Niedersachsen an, in den vier Wochen vor der Befragung ihre Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben. Bundesweit waren es 76,4%.
Die Einpendelquote stellt das Verhältnis der Einpendelnden zu den Pendelnden am Arbeitsort (Einpendelnde plus innerörtlich Pendelnde) dar. Sie liefert Informationen über den Anteil der Arbeitsplätze in der jeweiligen Gemeinde, die mit nicht dort ansässigen Personen besetzt werden. Die Auspendelquote beschreibt das Verhältnis der aus der betrachteten Gemeinde Auspendelnden zu den Pendelnden am Wohnort (Auspendelnde plus innerörtlich Pendelnde). Damit wird angegeben, wie groß der Anteil der Personen ist, die in der Gemeinde wohnen, aber die Gemeindegrenze überschreiten müssen, um die Arbeitsstätte zu erreichen. Ausführliche Informationen zur Methodik sind im Statistikportal verfügbar.
Kontakt:
Rita Skorka, Tel. 0511 9898-3149
Rita.Skorka@statistik.niedersachsen.de
Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2024 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1016
Telefax: 0511 9898-991016
E-Mail: pressestelle@statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de
X (ehemals Twitter): twitter.com/Statistik_NDS
Mastodon: Norden.social/@Statistik_NI
Bluesky: bsky.app/profile/statistik-ni.bsky.social
XING: xing.to/LSN
Hinweise zum Datenschutz
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt. |