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Zensus 2022: Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung für Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 063 vom 26.06.2024


  • Zahl der Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum in Niedersachsen seit dem Zensus 2011 um 7,8% gestiegen
  • Erstmalig flächendeckende Daten zum Energieträger der Heizung in Gebäuden mit Wohnraum und zur Nettokaltmiete
  • Niedersachsen bei der durchschnittlichen Nettokaltmiete unter dem Bundesdurchschnitt

HANNOVER. In Niedersachsen gab es am 15. Mai 2022 rund 2,37 Mio. Gebäude mit Wohnraum. Der Großteil davon wurde mit Gas beheizt (71,0%). Nach Auskunft des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hatte Niedersachsen damit im Vergleich der Länder bei diesem Energieträger prozentual den höchsten Anteil. Der Anteil erneuerbarer Energieträger (Holz, Holzpellets, Wärmepumpen, Solar-/Geothermie, Biomasse, Biogas) betrug 5,4%.

Diese Zahlen sind ein Ergebnis des Zensus 2022. Im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 wurden diesmal auch flächendeckend Daten zum Energieträger der Heizungen, zu den Nettokaltmieten sowie zur Leerstandsdauer von Wohnungen und den Gründen für den Leerstand ermittelt.

Die Zahl der Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum in Niedersachsen ist seit dem letzten Zensus im Jahr 2011 um rund 298.000 (+7,8%) gestiegen. Die insgesamt rund 4,1 Millionen Wohnungen wurden nahezu zu gleichen Teilen von ihren Eigentümerinnen und Eigentümern bewohnt (47,7%) oder zu Wohnzwecken vermietet (47,0%). Niedersachsenweit standen zum Zensusstichtag 4,2% der Wohnungen leer, darunter gut die Hälfte (50,3%) seit mindestens einem Jahr.

Für alle vermieteten Wohnungen in Niedersachsen wurde im Zensus 2022 eine durchschnittliche Nettokaltmiete von 6,56 Euro pro Quadratmeter (€/qm²) ermittelt. Damit lag Niedersachsen unter dem Bundesdurchschnitt von 7,28 €/qm². Unter den Großstädten in Niedersachsen mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nahm die Stadt Göttingen bei der durchschnittlichen Nettokaltmiete die Spitzenposition ein (8,38 €/qm²), während die Mietkosten in Salzgitter zum Zensusstichtag am niedrigsten waren (5,60 €/qm²).

Der Zensus 2022 liefert neben den vorgenannten Zahlen auch weitere Informationen zur Struktur der Gebäude und Wohnungen in Niedersachsen. Hierzu ein kleiner Überblick:

  • Von den 2,37 Mio. Gebäuden mit Wohnraum wurden 8,3% seit 2010 gebaut.
  • Die durchschnittliche Wohnfläche in Niedersachsen betrug 104,4 qm² und ist damit seit dem Zensus 2011 um 2,4 qm² angewachsen.
  • Bei der Mehrzahl der Wohngebäude handelt es sich um freistehende Einfamilienhäuser (1,28 Millionen).
  • 84,9% der Gebäude mit Wohnraum werden über Zentralheizungen mit Wärme versorgt.

Der Zensus 2022 liefert neben der reinen Einwohnerzahl auch Informationen zu Gebäuden und Wohnen, zur Demografie sowie zur Bildung und Erwerbstätigkeit. Die zentralen Ergebnisse des Zensus 2022 stehen als Regionaltabellen (im Format xlsx, inklusive maschinenlesbarer Tabellen) für Niedersachsen auf der Themenseite des LSN zum Download. Ergebnisse für Deutschland und weitere Informationen finden Sie auf der Seite www.zensus2022.de.

Die Tabellen enthalten Daten für die regionalen Ebenen: Land, Statistische Regionen bzw. Regierungsbezirke, Stadtkreise/kreisfreie Städte/Landkreise, Gemeindeverbände sowie Gemeinden. Sie umfassen die sechs Themenbereiche Bevölkerungszahlen, Demografie, Gebäude- und Wohnungen, Bildung und Erwerbstätigkeit sowie Haushalte und Familien.


Methodischer Hinweis:
Der Zensus 2022 fand als registergestützte und stichprobenbasierte Volkszählung, einschließlich einer Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) sowie einer Vollerhebung an Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften, zum Stichtag 15. Mai 2022, statt. Im Rahmen der Haushaltebefragung wurden rund 800.000 Bürgerinnen und Bürger und im Rahmen der GWZ rund 2,5 Millionen Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer sowie rund 650 Wohnungsunternehmen in Niedersachsen befragt.

Ziel der im Rahmen des Zensus 2022 durchgeführten Gebäude- und Wohnungszählung war die flächendeckende und vollzählige Erfassung aller Gebäude mit Wohnraum, der bewohnten Unterkünfte sowie der darin befindlichen Wohnungen. Erhoben wurden u. a. Angaben zu Baujahr, Heizungsart, Wohnfläche, Nettokaltmiete, Energieträger der Heizung sowie Dauer und Gründe eines Leerstands. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen in der Raumplanung.

Kontakt:
Pressestelle Zensus
Thorben Gieseler, Tel. 0511 9898-1016
zensus-presse@statistik.niedersachsen.de


Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.


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