Zahl der Pflegebedürftigen in Niedersachsen steigt auf über eine halbe Million
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 021 vom 16.02.2023
HANNOVER. Ende 2021 galten in Niedersachsen 542.904 Menschen als pflegebedürftig im Rahmen des elften Buchs Sozialgesetzbuch (SGB XI – Soziale Pflegeversicherung). Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) weiter mitteilt, ist dies erneut ein deutlicher Anstieg gegenüber 2019. Im Dezember 2019 waren 456.255 Frauen und Männer in diesem Sinne pflegebedürftig. Das entspricht einem Anstieg um 19%. Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt seit Jahren. Der deutliche Anstieg von 2019 zu 2021 ist auch weiterhin das Ergebnis eines im Rahmen des dritten Pflegestärkungsgesetzes (PSG III) zum 1. Januar 2017 eingeführten weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Insbesondere ist die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, die dem Pflegegrad 1 zugeordnet sind, deutlich gestiegen. 2019 erhielten noch 28.783 Frauen und Männer diesen Pflegegrad, bereits zwei Jahre später hat sich diese Zahl mit 69.318 Personen mehr als verdoppelt.
Insgesamt sind die meisten Pflegebedürftigen dem Pflegegrad 2 zugeordnet. Diese 227.322 Frauen und Männer sind in ihrer Selbständigkeit bzw. in ihren Fähigkeiten erheblich beeinträchtigt. Weiteren 153.077 Pflegebedürftigen wurde der Pflegegrad 3 und 66.296 der Pflegegrad 4 zuerkannt. Bei 26.606 Personen lagen schwerste Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten vor mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung (Pflegegrad 5). Weitere 285 Pflegebedürftige wurden bisher keinem Pflegegrad zugeordnet.
Die größte Gruppe der Pflegebedürftigen ist mit 278.981 Frauen und Männern die der Pflegegeldbeziehenden. Diese Personen werden in der Regel durch Angehörige oder durch privat organisierte Unterstützung zuhause versorgt. Weitere 110.608 Personen werden ebenfalls in den eigenen vier Wänden, aber mit Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes gepflegt. In einem Pflegeheim waren 93.912 Betroffene untergebracht, die meisten von ihnen zur Dauerpflege (90.734). In Kurzzeitpflege befanden sich 3.178 Frauen und Männer. In Heimen waren damit 2021 weniger Pflegebedürftige untergebracht als zwei Jahre zuvor (-3% bzw. -2.829 Personen).
Die Mehrzahl der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt waren 335.576 Frauen und 207.328 Männer im Rahmen des SGB XI als pflegebedürftig anerkannt. Über die Hälfte der Menschen war über 80 Jahre alt (290.335). Bei den über 80-Jährigen waren 70% weiblich.
Weitere Informationen aus der Pflegestatistik 2021 finden Sie in Form von Übersichtstabellen auf unserer Internetseite. Ausführliche Daten sind unser der Online-Datenbank veröffentlicht.
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus der alle zwei Jahre zum Stichtag 15. Dezember durchzuführenden Pflegestatistik.
Personen mit Geschlechtsangabe "divers" bzw. "ohne Angabe" (Geschlecht nach § 22 Abs. 3 Personenstandgesetz (PStG)) sind zufällig auf "männlich" oder "weiblich" verteilt. Bezieherinnen und Bezieher von Pflegegeld, die zusätzlich ambulante Pflege erhalten, werden um Doppelerfassungen zu vermeiden, ausschließlich bei den ambulant betreuten Personen gezählt. Ab 2019 werden bei der ambulanten Pflege auch die Personen erfasst, die durch einen ambulanten Betreuungsdienste versorgte werden. Sofern diese Menschen gleichzeitig durch einen ambulanten Pflegedienst Unterstützung erhalten werden, kann es zu Doppelzählungen kommen.
Kontakt:
Sabine Prinz, Tel. 0511 9898-2216
Hanna Köhler, Tel. 0511 9898-2242
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2023 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1016
Telefax: 0511 9898-991016
E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de
Twitter: twitter.com/Statistik_NDS
Mastodon: Norden.social/@Statistik_NI
XING: xing.to/LSN
Hinweise zum Datenschutz
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt. |