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Verbraucherpreise im Mai 2020 um 0,5% höher als im Mai 2019

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 055 vom 28.05.2020



HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhten sich die Verbraucherpreise in Niedersachsen im Mai 2020 um 0,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zuletzt gab es eine Inflationsrate von 0,5% zum Vorjahresmonat im September 2016. Im April 2020 lag die Inflationsrate bei 0,8%.

Die deutlichsten Preisanstiege gab es im Mai 2020 im Vergleich zum Mai 2019 in den Abteilungen „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (+3,8%), „Andere Waren und Dienstleistungen“ (+2,8%) sowie „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (+2,7%). In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher unter anderem für Obst (+10,9%) sowie für Fleisch und Fleischwaren (+8,4%) mehr bezahlen. Ursächlich für den Preisanstieg in der Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren" waren unter anderem die Preisentwicklungen bei Tabakwaren (+4,4%) und Spirituosen (+1,5%). Zu der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“ gehören unter anderem die Friseurdienstleistungen, deren Preise sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2% erhöhten.

Im Mai 2020 gab es gegenüber dem Mai 2019 deutliche Preisrückgänge in der Abteilung „Verkehr" (-4,4%). In diesem Bereich wurden insbesondere die Preise für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge günstiger (-19,2%; darunter Benzin: -20,0%, Dieselkraftstoff: -18,2%). Zudem sanken die Preise von Heizöl (-27,3%) in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“. Die Inflationsrate im Mai 2020 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Heizöl bei 1,5% gelegen.

Der Einfluss der Coronakrise zeigte sich vor allem an den gestiegenen Preisen für Obst infolge von Ernte- als auch von Logistikproblemen. Es ist davon auszugehen, dass die Preisanstiege in der Friseurbranche auf die neuen Hygienevorschriften zurückzuführen sind. Gleichzeitig sorgte die Coronakrise weiterhin für eine deutlich gesunkene Nachfrage nach Kraftstoffen. Daraus resultierten sinkende Preise in diesem Bereich.

Insgesamt gingen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat April 2020 um -0,1% zurück.


Methodischer Hinweis:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Erscheint bis zum 4. Juni 2020 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Kathleen Driefert, Tel. 0511 9898-2351

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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