Tourismus im Mai 2020: weiterhin ausgebremst
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 073 vom 28.07.2020
HANNOVER. Der niedersächsische Tourismus wurde auch im Mai 2020 deutlich durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, kamen im Mai 2020 mit knapp 382.000 Gästen insgesamt 75,4% weniger nach Niedersachsen als im Mai des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen ging um 68,6% auf annähernd 1,4 Millionen zurück. Noch deutlicher sank die Zahl der Gäste aus dem Ausland. Im Vergleich zum Mai des Jahres 2019 sank ihre Zahl um 93,0% auf rund 11.000. Die ausländischen Gäste buchten im Mai dieses Jahres gut 47.000 Übernachtungen, ein Rückgang um 87,6% im Vergleich zum Mai des Vorjahres.
Während Hotels im Mai 2020 einen Rückgang bei der Zahl der Übernachtungen von 81,3% zum Vorjahresmonat auf fast genau 250.000 Übernachtungen verkraften mussten, kamen die Campingplätze vergleichsweise ‚glimpflich‘ davon. Hier war im Mai ein Rückgang bei der Zahl der Übernachtungen um ‚nur‘ 10,7% auf über 442.000 zu verzeichnen.
Die Corona-Auswirkungen schlagen immer deutlicher auf das anteilige Jahresergebnis durch. Gegenüber dem Vorjahr hat sich in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 die Zahl der Gäste mit nahezu 2,6 Millionen fast halbiert (-53,0%). Entsprechend sank auch die Zahl der Übernachtungen deutlich um 50,7% auf fast 7,7 Millionen.
Detaillierte Informationen bis auf Gemeindeebene sind in circa 14 Tagen in der LSN Online-Datenbank unter der EVAS-Systematik 45412 Monatserhebung im Tourismus abrufbar.
Methodische Hinweise:
Die meisten Beherbergungsbetriebe sind aufgrund der aktuellen Corona-Krise wirtschaftlich und organisatorisch außerordentlich belastet. Daher haben viele Statistische Landesämter, so auch das LSN, vorübergehend alle Ordnungswidrigkeiten- und Zwangsgeldverfahren bei fehlenden Meldungen zur Statistik in den letzten Monaten ausgesetzt. Dies hatte zur Folge, dass in zahlreichen Fällen nicht bekannt war, ob der Betrieb geschlossen war, oder doch noch geöffnet hatte. Bei fehlender Rückmeldung ist damit auch ungewiss, in welchem Umfang Übernachtungsgäste trotz der aktuellen Einschränkungen beherbergt worden sind.
Bei statistischen Erhebungen werden Schätzungen vorgenommen, um nicht rechtzeitig eingehende Meldungen in das Ergebnis einfließen lassen zu können. Die Schätzanteile sind in der Regel niedrig und wirken sich nur geringfügig auf die Qualität aus. Häufig können bis zum endgültigen Ergebnis die tatsächlichen Werte der meldenden Betriebe noch aufgenommen werden. Aus den genannten Gründen enthalten die aktuellen Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus einen vergleichsweise hohen Schätzanteil, der sich ggf. auf die Qualität der Ergebnisse auswirkt.
Für den Berichtsmonat Mai haben insgesamt 9,0% der Betriebe keine Meldung abgegeben und wurden geschätzt.
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