Tourismus im April 2020: massive Einbrüche auf Grund der Corona-Pandemie
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 060 vom 18.06.2020
HANNOVER. Der niedersächsische Tourismus musste im April 2020 starke negative Auswirkungen der Corona-Pandemie verkraften. Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) teilt mit, dass im April 2020 insgesamt nur noch etwas mehr als 87.000 Gäste niedersächsische Unterkünfte in Anspruch nahmen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entsprach dies einem Rückgang um 93,2%. Bei den Übernachtungen sah die Entwicklung ähnlich aus. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen sackte im April 2020 im Vergleich zum April des Vorjahres um 90,2% auf rund 395.000 ab.
Der gleiche Trend zeigte sich bei der Zahl der ausländischen Gäste. Es kamen im April 2020 nur rund 5.700 Personen aus dem Ausland nach Niedersachsen, ein Rückgang um 95,5% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Die Zahl der von den ausländischen Gästen gebuchten Übernachtungen ging um 89,9% auf gut 31.300 zurück.
Die massiven Einbrüche im April haben auch Auswirkungen auf das bisherige Jahreszwischenergebnis. Von Januar bis einschließlich April 2020 kamen knapp 2,2 Mio. Gäste nach Niedersachsen, ein Rückgang um 44,1% im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen ging um 43,5% auf rund 6,3 Mio. zurück.
Methodische Hinweise:
Die meisten Beherbergungsbetriebe sind aufgrund der aktuellen Corona-Krise wirtschaftlich und organisatorisch außerordentlich belastet. Daher haben zurzeit viele Statistische Landesämter, so auch das LSN, vorübergehend alle Ordnungswidrigkeiten- und Zwangsgeldverfahren bei fehlenden Meldungen zur Statistik ausgesetzt. Dies hat zur Folge, dass in zahlreichen Fällen nicht bekannt ist, ob der Betrieb geschlossen ist oder doch noch geöffnet hat. Bei fehlender Rückmeldung ist damit auch ungewiss, in welchem Umfang Übernachtungsgäste trotz der aktuellen Einschränkungen beherbergt worden sind.
Bei den Erhebungen werden Schätzungen vorgenommen, um nicht rechtzeitig eingehende Meldungen in das Ergebnis einfließen lassen zu können. Die Schätzanteile sind in der Regel niedrig und wirken sich nur geringfügig auf die Qualität aus. Häufig können bis zum endgültigen Ergebnis die tatsächlichen Werte der meldenden Betriebe noch aufgenommen werden. Aus den genannten Gründen enthalten die aktuellen Ergebnisse der Monatserhebung im Tourismus einen vergleichsweise hohen Schätzanteil, der sich ggf. auf die Qualität der Ergebnisse auswirkt.
Für den Berichtsmonat April haben insgesamt 18,5% der Betriebe keine Meldung abgegeben und wurden geschätzt.
Detaillierte Informationen bis auf Gemeindeebene sind in circa 14 Tagen in der LSN Online-Datenbank unter der EVAS-Systematik 45412 Monatserhebung im Tourismus abrufbar.
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