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Schulische und berufliche Bildung 2022: Auswirkung des Bildungsstands auf die Erwerbstätigkeit in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 116 vom 19.12.2023


  • Die meisten Menschen in Niedersachsen mit allgemeinem Schulabschluss verfügten 2022 über die Hochschul- bzw. Fachhochschulreife
  • Eine abgeschlossene Lehre oder Berufsausbildung hatten 2022 60,5% der Bevölkerung
  • Erwerbslosigkeit geht oft mit einem fehlenden Schul- oder Berufsabschluss einher
HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verfügten im Jahr 2022 in Niedersachsen die meisten Menschen mit einem allgemeinen Schulabschluss über die Hochschul- bzw. Fachhochschulreife (37,7%). Ein Drittel hatte einen Realschul- und 27,4% hatten einen Hauptschulabschluss. Insbesondere die jüngeren Altersjahrgänge schlossen ihre Schulzeit mit höherwertigen Abschlüssen ab. So verließen 51,9% der 25- bis 45-Jährigen die Schule mit der Hochschul- bzw. Fachhochschulreife, bei den 15- bis 25-Jährigen waren es bereits 49,1%. Personen ab 65 Jahren hatten hingegen seltener die Hochschulreife (21,6%) und deutlich häufiger einen Hauptschulabschluss (52,6%).

Das Abitur und die Fachhochschulreife ermöglichen ohne Umwege das Studium an einer Hochschule bzw. Fachhochschule. Über einen akademischen Abschluss verfügte ein Viertel (24,8%) der niedersächsischen Bevölkerung mit beruflichem Bildungsabschluss, die meisten hatten jedoch eine Lehre oder Berufsausbildung abgeschlossen (60,5%). Hier zeigt sich das gleiche Bild wie bei den schulischen Abschlüssen: Personen zwischen 25 und 45 Jahren hatten deutlich häufiger (34,5%) einen akademischen Abschluss als Personen ab 65 Jahren (19,3%).

Schulische und berufliche Bildungsabschlüsse haben einen starken Einfluss auf die spätere Erwerbstätigkeit. So hatte jede bzw. jeder zehnte Erwerbslose keinen Schulabschluss und nahezu die Hälfte (46,7%) keinen beruflichen Bildungsabschluss. Im Vergleich dazu hatten nur 3,6% der Erwerbstätigen keinen Schulabschluss und 23,9% keinen beruflichen Bildungsabschluss.

Erwerbstätige waren in Niedersachsen zum weitaus größten Teil abhängig beschäftigt (91,7%). Selbstständig war im Jahr 2022 nur etwa jede bzw. jeder zwölfte Erwerbstätige (7,8%). Dabei waren Personen mit einer Berufsausbildung oder Lehre im Durchschnitt nur etwa halb so häufig selbstständig (5,8%) wie Personen mit einem akademischen Abschluss (11,4%). Den höchsten Anteil Selbstständiger gab es unter Personen mit Promotion (z. B. Ärztinnen und Ärzte, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte), von denen nahezu ein Viertel (24,1%) unabhängig beschäftigt arbeitete.


Anlage 1: Bevölkerung ab 15 Jahren in Niedersachsen nach allgemeinem Schulababschluss, Alter und Erwerbsbeteiligung (xlsx)



Anlage 2: Bevölkerung ab 15 Jahren in Niedersachsen nach beruflichem Bildungsabschluss, Alter und Erwerbsbeteiligung (xlsx)





Anlage 3: Erwerbstätige nach Stellung im Beruf und beruflichem Bildungabschluss (xlsx)

Methodische Hinweise

Beim Mikrozensus wird jährlich rund 1% der Bevölkerung in Niedersachsen befragt. Die Ergebnisse dieser Stichprobenerhebung werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Die Ergebnisse zum allgemeinen Schulabschluss und zu den beruflichen Bildungsabschlüssen beziehen sich auf die Bevölkerung ab 15 Jahren und stellen die Situation zum Zeitpunkt der Befragung dar.

Erwerbstätige sind gemäß dem im Mikrozensus zugrunde liegenden Labour-Force-Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Personen im Alter von 15 Jahren und mehr, die im Berichtszeitraum wenigstens 1 Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt einer beruflichen Tätigkeit nachgehen bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen (einschl. Soldatinnen und Soldaten sowie unbezahlt mithelfende Familienangehörige), selbstständig ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben.

Kontakt:
Carola Steenhoff, Tel. 0511 9898-3116
Silke Dahl, Tel. 0511 9898-1432

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.

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