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Niedersächsische Handwerkszählung 2015: Positiver Trend beim Umsatz und der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten setzte sich fort

Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen



Datum: 9. November 2017
Nummer 89/17


HANNOVER. Im Jahr 2015 erwirtschafteten 48.000 zulassungspflichtige und zulassungsfreie niedersächsische Handwerksunternehmen mehr als 50 Milliarden Euro Umsatz. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, ergab sich dadurch ein Umsatzplus von insgesamt 1,3% gegenüber 2014, rückblickend auf das Jahr 2010 sogar ein Zuwachs von 13,4%. Diese stabile Wirtschaftsentwicklung zeigte sich auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in den Handwerksunternehmen. Im Jahresdurchschnitt 2015 arbeiteten mehr als 380.000 sozialversicherungspflichtige Personen in Handwerksunternehmen. Dies entsprach einem Anstieg von 0,6% zum Vorjahr und von 6,6% im Jahreszeitraum von 2010 bis 2015. Die Anzahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten verringerte sich im letzten Jahr um 3%, innerhalb der letzten fünf Jahre ergab sich trotzdem ein Plus von 2,8%.

Gegenüber dem Vorjahr entwickelten sich im Jahr 2015 die sieben Gewerbegruppen des Handwerks sehr unterschiedlich. Das Ausbaugewerbe war gemessen an der Anzahl der Unternehmen, den tätigen Personen und dem Umsatz die größte Gewerbegruppe. Im Jahr 2015 erwirtschafteten die fast 19.000 Unternehmen aus dem Ausbaugewerbe mit ihren 138.000 tätigen Personen ein Umsatzergebnis von 13 Milliarden Euro (+1,4%). Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Gewerbe Elektrotechnik, Installation und Heizungsbau sowie Tischlerei.

Das Handwerk für den gewerblichen Bedarf erzielte 11 Milliarden Euro Umsatz (-0,1%) mit mehr als 128.000 tätigen Personen (+1,2%). In dieser Gewerbegruppe befand sich mit 32% der höchste Anteil der geringfügig entlohnten Beschäftigten im Handwerk. Allein der Gewerbezweig der Gebäudereinigung stellte 80,5% (23.270 Beschäftigte) der geringfügig entlohnten Beschäftigten bei den Handwerkerinnen und Handwerkern im gewerblichen Bedarf.

Mit seinen fast 48.000 Beschäftigten (+2,1%) erreichte das Kraftfahrzeuggewerbe bei einem Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro (+6,8%) die höchste Umsatzsteigerung aller Gewerbegruppen gegenüber 2014 und den höchsten Umsatz je tätiger Person mit mehr als 193.000 Euro (+4,6%). Das Bauhauptgewerbe erzielte mit 76.000 tätigen Beschäftigten einen Gesamtumsatz von gut 10 Milliarden Euro und damit die zweithöchsten Umsätze pro tätiger Person in Höhe von 129.000 Euro (+0,7%).

Als kleinste Gewerbegruppe erwirtschaftete das Lebensmittelgewerbe mit mehr als 51.000 Beschäftigten über 4,2 Milliarden Euro Umsatz (-0,9%). Stärker durch Kleinunternehmen geprägt war dagegen das Handwerk für den privaten Bedarf mit gut 40.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro (+2,5%). Zu dieser Gewerbegruppe zählten beispielsweise 4.734 Friseurunternehmen. Im Gesundheitsgewerbe waren fast 22.000 Personen in 1.900 Unternehmen beschäftigt und erzielten 1,7 Milliarden Euro Umsatz (+0,3%).

Tabelle und Grafik


Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse der Handwerkszählung werden aus dem statistischen Unternehmensregister ermittelt, das mehrere administrative Dateien zusammenführt, z.B. Dateien der Steuerverwaltung und der Bundesagentur für Arbeit. In den Dateien der Steuerverwaltung sind alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen enthalten, die im jeweiligen Berichtsjahr Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgegeben haben und deren Jahresumsatz im Berichtsjahr mindestens 17.500 Euro betrug. Die Dateien der Bundesagentur für Arbeit liefern Angaben zu den sozialversicherungspflichtig und geringfügig entlohnten Beschäftigten. Die Anzahl der tätigen Inhaber wird geschätzt. Die Handwerkszählung bezieht nur selbständige Handwerksunternehmen ein. Angaben zu innerbetrieblichen Abteilungen, z.B. eine Schlosserei in einem Energieversorgungsunternehmen oder zu Nebenbetrieben, wie beispielsweise eine Fleischereiabteilung eines Kaufhauses, werden nicht ausgewertet.


Kontakt:
Frau Ridder, Tel. 0511 9898 - 3322
Herr Rode, Tel. 0511 9898 - 3335

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Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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