Insolvenzzahlen stiegen im ersten Halbjahr 2016 um 1,1 %
Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen
Datum: 31.08.2016
Nummer 79/16
HANNOVER. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 erhöhte sich die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren auf 7 930 Verfahren. Das entspricht einem Anstieg von 1,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, gab es in der Insolvenzstatistik damit erstmals seit dem 1. Halbjahr 2010 wieder steigende Veränderungsraten zum Vorjahreszeitraum.
Die Insolvenzverfahren setzten sich insgesamt wie folgt zusammen: 956 Unternehmensinsolvenzen, 5 572 Verbraucherinsolvenzen, 1 262 Insolvenzverfahren von ehemals selbständig Tätigen, 113 Nachlass- oder Gesamtgutinsolvenzverfahren und 27 Insolvenzverfahren von natürlichen Personen als Gesellschafterinnen und Gesellschafter und ähnliches.
Insgesamt 956 Unternehmen beantragten im ersten Halbjahr 2016 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens aufgrund von Überschuldung, Zahlungsunfähigkeit oder drohender Zahlungsunfähigkeit. Dies waren 2,5 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Unter dem Gesichtspunkt der Rechtsform nahmen nur die Zahlen der Insolvenzverfahren von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) und von Unternehmergesellschaften ((UG) (haftungsbeschränkt)) zu. Auf die GmbHs entfielen 427 Insolvenzen (+6,5 %) und auf die UGs (haftungsbeschränkt) 131 Insolvenzen (+17,0 %). Unternehmen mit anderen Rechtsformen wiesen eine geringere Zahl an Insolvenzverfahren im ersten Halbjahr 2016 auf.
Von den 956 Insolvenzverfahren von Unternehmen wurden 699 eröffnet und 257 mangels Masse abgewiesen. Von der Insolvenz betroffen waren 5 862 Arbeitsplätze, die ausstehenden Forderungen beliefen sich auf voraussichtlich 1,2 Milliarden Euro.
Die Zahl der Insolvenzverfahren von Verbraucherinnen und Verbrauchern im ersten Halbjahr 2016 war nahezu unverändert, es gab eine Veränderung von +0,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von 5 572 beantragten Insolvenzverfahren wurden 5 441 (97,6 %) eröffnet, 22 (0,4 %) mangels Masse abgewiesen und bei 109 (2,0 %) wurde ein vorgelegter Schuldenbereinigungsplan angenommen. Die Höhe der voraussichtlichen Forderungen bei den Verbraucherinsolvenzen summierte sich auf 212 Millionen Euro.
Trotz der gestiegenen Veränderungsraten bei den Insolvenzzahlen im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres zeichnet sich bei einem langfristigen Vergleich der Zahl der beantragten Insolvenzverfahren folgende Entwicklung ab: Bezogen auf den Zeitraum 1. Halbjahr 2007 bis 1. Halbjahr 2016 gab es in Niedersachsen im ersten Halbjahr 2016 die zweitniedrigste Zahl an Insolvenzen.
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