Inflationsrate lag im Oktober 2020 bei -0,4%

HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, verringerte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Oktober 2020 um 0,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im September 2020 lag die Inflationsrate auch bei -0,4%.

Die deutlichsten Preisanstiege gab es im Oktober 2020 im Vergleich zum Oktober 2019 in den Abteilungen „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ (+2,0%) sowie „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (+1,8%). Ursächlich für die Preiserhöhung in der Abteilung „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ war die Preisentwicklung bei den Gaststättendienstleistungen (2,2%) und den Übernachtungen (+1,8%). In der Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Preise für Tabakwaren (+5,4%) zahlen. Günstiger wurden in dieser Abteilung die Preise für Bier (-4,6%), Wein (-2,9%) und Spirituosen (-1,7%).

Im Oktober 2020 gingen die Preise gegenüber dem Oktober 2019 am deutlichsten in den Abteilungen „Post und Telekommunikation“ (-3,2%) und „Verkehr“ (-3,0%) zurück. Erheblich günstiger waren die Preise für Festnetz- und Mobiltelefone (-8,0%) in der Abteilung „Post und Telekommunikation“. Im Bereich „Verkehr“ wurden insbesondere die Preise für Personenbeförderung im Schienenverkehr (-14,5%) und für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge (-11,6%; darunter Dieselkraftstoff: -16,6%; Benzin: -10,1%) günstiger. Weniger mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher unter anderem auch in den Abteilungen „Bekleidung und Schuhe“ (-2,1%) sowie „Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör“ (-1,6%) bezahlen.

Zudem fielen die Preise von Heizöl (-30,4%) in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“. Die Inflationsrate im Oktober 2020 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Heizöl bei 0,4% gelegen.

Insgesamt sank das Niveau der Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat September 2020 um -0,1%.

Die tatsächlichen Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung auf die Inflationsrate können nicht quantifiziert werden, da die Preisentwicklung von vielen Faktoren abhängig ist. Die Ergebnisse könnten aber darauf hinweisen, dass die Mehrwertsteuersenkung in vielen Bereichen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurde.

Methodischer Hinweis:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Erscheint bis zum 4. November 2020 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

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