Hohe Eigentümerquote im Neubau - Zensus 2011: Broschüre zu den Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung erschienen
Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen
Datum: 6. Februar 2014
Nummer 09/14
HANNOVER. Zwischen der Jahrtausendwende und dem Zensusstichtag am 9. Mai 2011 wurden in Deutschland im Zeitvergleich sehr wenige Mietwohnungen errichtet. Nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen zeigt dies die neu erschienene Broschüre „Gebäude- und Wohnungsbestand in Deutschland – Erste Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2011“.
So entstanden rund drei Viertel der vorhandenen Wohnungen erst nach 1949. Jedoch sind lediglich 7,5 % des Gesamtbestands Neubauten mit einem Baujahr ab 2000. Kein anderes Jahrzehnt weist einen geringeren Anteil an Neubauten auf. Gleichzeitig haben die Wohnungen ab 2000 den höchsten Eigentümeranteil. Rund zwei Drittel werden von ihren Eigentümerinnen und Eigentümern selbst genutzt. Landkreise mit besonders hohen Neubauanteilen befinden sich dabei häufig im Umland von Großstädten sowie in Teilen Norddeutschlands, zum Beispiel im westlichen Niedersachsen. Altbauten mit Baujahr vor 1950 hingegen prägen besonders den Osten Deutschlands.
Die Publikation enthält weitere zentrale Ergebnisse auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte:
- Die durchschnittliche Wohnfläche einer Wohnung beträgt in Deutschland 90,9 m2. Besonders groß sind Wohnungen in Niedersachsen: Insgesamt stehen hier durchschnittlich 101,5 m2 je Wohneinheit zur Verfügung, in Ein- und Zweifamilienhäusern sind es sogar 122,1 m2.
- 4,4 % der Wohnungen in Deutschland stehen leer. Neben einem Ost-West-Gefälle mit Leerstandsquoten von 8,0 % für die ostdeutschen und 3,7 % für die westdeutschen Flächenländer finden sich bundesweit Unterschiede zwischen strukturschwachen und prosperierenden Räumen.
- 54,2 % der Wohnungen in Deutschland werden vermietet, 45,8 % von ihren Eigentümerinnen und Eigentümern selbst genutzt. Niedersachsen ist nach dem Saarland und Rheinland-Pfalz das Land mit der dritthöchsten Eigentümerquote (54,0 %). Während in den Landkreisen in der Regel hohe Eigentumsquoten vorliegen, werden die Bestände in den kreisfreien Städten von Mietwohnungen dominiert.
- Im Durchschnitt befinden sich in Deutschland auf einer Fläche von einem Quadratkilometer 110 Wohnungen. Unter den kreisfreien Städten weist München mit einem Wert von 2 332 Wohnungen/km2 statistisch die höchste Wohnungsdichte auf.
- Mit 82,3 % sind die meisten Wohngebäude in Deutschland Ein- und Zweifamilienhäuser. In Niedersachen liegt deren Anteil sogar bei 88 %. Deutschlandweit überwiegen außerdem mit 62,5 % freistehend gebaute Gebäude, wobei Niedersachsen mit 72,4 % im Ländervergleich den höchsten Anteil aufweist.
- Privatpersonen verfügen über 58,4 % der Wohngebäude sowie 84,6 % der Wohnungen und stellen damit die größte Eigentümergruppe dar. In Ostdeutschland befindet sich etwa jede vierte Wohnung in einem kommunalen und genossenschaftlichen Wohngebäude, in den westlichen Ländern sind diese Anbieter hingegen nur regional von Bedeutung.
Die als Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder herausgegebene Broschüre umfasst textlich kommentierte Karten, Diagramme und Tabellen. Sie kann kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Kostenfreier Download (PDF): |
Zensus 2011: Gebäude- und Wohnungsbestand in Deutschland |
Erste Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2011, (2,33 MB) |
Ein zusätzliches Angebot bietet die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder gemeinsam betriebene Zensus-Datenbank, aus der eine Vielzahl von Bundes-, Länder-, Kreis- und Gemeindedaten abgerufen werden können.
Ansprechpartner:
Herr Mesecke, Tel. 0511 9898-1016
Herr Schult, Tel. 0511 9898-1017
Herr Becker, Tel. 0511 9898-1015
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2014 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Fon: 0511 9898-1125
Fax: 0511 9898-4132
E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
http://www.statistik.niedersachsen.de
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den angegebenen Ansprechpartner. |