Equal Pay Day - Der bereinigte Gender Pay Gap lag 2024 in Niedersachsen bei 5%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 025 vom 07.03.2025
- Der bereinigte Gender Pay Gap ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gefallen
- Unbereinigter Gender Pay Gap lag im Jahr 2024 bei 15%
- Frauen verdienten im Durchschnitt 3,88 Euro pro Stunde weniger als Männer
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, betrug im Jahr 2024 die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern in Niedersachsen 15%. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der unbereinigte Gender Pay Gap um drei Prozentpunkte. Der bereinigte Gender Pay Gap lag 2024 in Niedersachsen bei 5%. Im Vergleich zum Vorjahr ist er um zwei Prozentpunkte gefallen.
Im langfristigen Vergleich verringerte sich der unbereinigte Gender Pay Gap in Niedersachsen um zehn Prozentpunkte. Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 verdienten die Frauen pro Stunde durchschnittlich 25% weniger als die Männer.
Frauen hatten in Niedersachsen 2024 einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 21,34 Euro und Männer von 25,22 Euro. Somit verdienten die Männer im Durchschnitt 3,88 Euro brutto pro Stunde (rund 15%) mehr als die Frauen.
Der Verdienstabstand ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen in Berufen und Branchen arbeiten, in denen schlechter entlohnt wird. Hinzu kommt, dass Frauen häufiger in Teilzeit und seltener in Führungspositionen arbeiten. Werden diese Faktoren bei der Berechnung des Lohnunterschieds zwischen Männern und Frauen berücksichtigt, die ungefähr zwei Drittel des Lohnunterschieds ausmachen, erhält man den sogenannten bereinigten Gender Pay Gap. Dieser lag 2024 in Niedersachsen bei 5% oder umgerechnet bei 1,29 Euro brutto pro Stunde. Frauen verdienen also im Durchschnitt rund 5% weniger als männliche Kollegen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien. Der bereinigte Gender Pay Gap ist als „Obergrenze“ der Verdienstdiskriminierung zu verstehen, da nicht alle verdienstrelevanten Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stehen.
Bundesweit ist der Gender Pay Gap im Jahr 2024 auf 16% gesunken. 2023 lag er noch bei 18%. 2026 findet der Equal Pay Day deshalb schon am 27. Februar statt.
Anlage zur Pressemitteilung (xlsx) |
Hinweise:
Die Ergebnisse ab dem Jahr 2022 sind nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar, da unterschiedliche Datenquellen und Erhebungsmethoden zugrunde liegen. Basis für die Berechnung des Gender Pay Gap ab 2022 ist die Verdiensterhebung. Die bisherige Verdienststrukturerhebung, die vierteljährliche Verdiensterhebung und die freiwillige Verdiensterhebung wurden von der neuen Verdiensterhebung abgelöst. Grundlage für die Berechnung des Gender Pay Gap vor 2022 waren die Daten der vierjährigen Verdienststrukturerhebung und die Daten der vierteljährlichen Verdiensterhebung. Die Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung aus dem Jahr 2018 wurden mit den Werten der vierteljährlichen Verdiensterhebung fortgeschrieben.
Die Ergebnisse zum Gender Pay Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. In den Berichtsjahren 2022 und 2024 handelt es sich dabei um den April.
Allgemeine Hinweise zur Berechnungsweise des Gender Pay Gap sind in der Rubrik „Häufig gestellte Fragen" auf der Themenseite „Gender Pay Gap" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden, ausführlich informieren auch die Artikel „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen nach Bundesländern" und „Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen - eine Ursachenanalyse auf Grundlage der Verdienststrukturerhebung 2018" in der Zeitschrift „WISTA - Wirtschaft und Statistik" (Ausgaben 4/2018 und 4/2021). Zudem gibt es ein Erklärvideo vom Statistischen Bundesamt, welches die Unterschiede zwischen dem bereinigten und dem unbereinigten Gender Pay Gap verdeutlicht.
Kontakt:
Sebastian Fischer, Tel. 0511 9898-2351
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