Ende 2013 erhielten erstmalig mehr als 100 000 Menschen in Niedersachsen Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen
Datum: 13. Oktober 2014
Nummer 76/14
Hannover. Am Jahresende 2013 waren 101 439 Personen in Niedersachsen auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII „Sozialhilfe“) angewiesen. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) weiter mitteilt, stieg die Zahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger im Vergleich zum Vorjahr um 6°140 Personen (+6,4 %). In 11 Jahren seit der Einführung dieser Leistungsart im Jahre 2003 hat sich ihre Zahl insgesamt mehr als verdoppelt. 12 131 Leistungsbeziehende (12 %) hatten im vergangenen Jahr eine ausländische Staatsbürgerschaft.
Insgesamt 51 688 Leistungsbeziehende der Grundsicherung (51 %) waren voll Erwerbsgeminderte im Alter von 18 bis unter 65 Jahren. Sie standen dem Arbeitsmarkt dauerhaft nicht zur Verfügung. Bei 49 751 Personen über 65 Jahren reichte das erzielte Einkommen nicht aus, um den Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten. Sie erhielten Grundsicherung im Alter. Im Vergleich zu 2012 kam es bei beiden Gruppen zu einem Anstieg um 6,4 beziehungsweise 6,5 % (+3 103 bzw. +3 037 Personen).
Das Durchschnittsalter der voll erwerbsgeminderten Leistungsbeziehenden betrug knapp 45 Jahre. Der Anteil der Männer überwog in dieser Gruppe mit 55,8 %. Ab dem 65. Lebensjahr stellte sich das Geschlechterverhältnis anders dar. Hier war der Anteil der Frauen mit 63,1 % deutlich höher, obwohl der Frauenanteil in der entsprechenden Altersgruppe nur 56,7 % (31.12.2012) betrug. Die Personen, die ab dem 65. Lebensjahr Grundsicherung erhielten, waren im Durchschnitt 74 Jahre alt.
Von den leistungsbeziehenden Personen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung lebten 22 913 (22,6 %) in Einrichtungen, knapp 67,8 % von ihnen waren voll Erwerbsgeminderte im Alter von 18-65 Jahren und 32,2 % erhielten diese Sozialleistung, um ihren grundlegenden Lebensunterhalt im Alter (über 65 Jahre) zu decken.
Der durchschnittliche Nettobedarf pro Kopf stieg von 445 Euro (2012) auf 455 Euro pro Monat.
Die meisten Leistungsbeziehenden, 11 699 Personen, lebten in der Landeshauptstadt Hannover. Bezogen auf je 10 000 Einwohner gab es dort insgesamt 268 leistungsbeziehende Personen, gefolgt von der Stadt Wilhelmshaven (248 je 10 000 Einwohner), der Stadt Osnabrück (243 je 10 000 Einwohner) sowie der Stadt Delmenhorst (229 je 10 000 Einwohner). Die wenigsten leistungsbeziehenden Personen je 10 000 Einwohner wohnten in den Landkreisen Vechta und Gifhorn mit 101 beziehungsweise 102 Personen.
Im Statistischen Monatsheft 09/2014 stehen ab Seite 484 (PDF-Seite 48) mehrere Tabellen zu den Empfängern von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung zum Jahresende 2013 zur Verfügung.
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