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Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Juli 2023 bei 6,0%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 077 vom 28.07.2023


  • Rückgang der Inflationsrate im Vergleich zum Juni 2023
  • Insbesondere Preisanstiege bei Nahrungsmitteln mit einem Plus von 10,3% zum Vorjahresmonat
  • Preiserhöhung im Bereich "Verkehr" unter anderem durch Basiseffekt

HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Juli 2023 um 6,0% im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im Juni 2023 lag die Inflationsrate noch bei 6,6%. Die Inflationsrate ist – wie bereits in den Vormonaten – von den hohen Preisanstiegen für Nahrungsmittel geprägt.

In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im Juli 2023 um 10,3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung insbesondere Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (18,7%; darunter Zucker +68,8%) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+15,6%). Preisrückgänge waren in dieser Abteilung bei Speisefetten und Speiseölen (-14,1%; darunter Butter -26,6%) zu verzeichnen.

Deutliche Preisanstiege gab es im Juli 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat auch im Bereich „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ (+9,1%). Die Preise im Bereich „Restaurants, Cafés, Straßenverkauf und Ähnliches“ erhöhten sich um 9,6%. Zudem mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr im Bereich „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (+8,3%; darunter Tabakwaren: +8,6%; Wein: +8,1%) bezahlen.

Die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) erhöhten sich im Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um +4,6%. So stiegen die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 13,2%. Im Vergleich zum Juli 2022 betrug die Teuerung im Juli 2023 für Erdgas 13,5% und für Strom 16,7%. Hingegen sind die Preise von leichtem Heizöl (-35,2%) und Fernwärme (-1,8%) im Juli 2023 zurückgegangen.

Im Bereich „Verkehr“ war im Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Preisanstieg von 4,9% zu verzeichnen. Die Ticketpreise für die kombinierte Personenbeförderung stiegen im Juli 2023 im Vergleich zum Juli 2022 um 110,8%. Darunter fallen Verbundtickets, die die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Bus, U-Bahn oder Regionalzug ermöglichen. Das niedrige Preisniveau im Juli 2022, aufgrund des 9-Euro-Tickets, wirkte nun erhöhend auf die Preisentwicklung. Dieser Basiseffekt führte unter anderem zu einer Preissteigerung im Bereich „Verkehr“. Trotz des „Tankrabatts“ im Juli 2022 waren die Preise für Kraftstoffe (-6,8%; darunter Dieselkraftstoff: -18,3%; Superbenzin: -2,9%) im Juli 2023 günstiger.

Das Niveau der Verbraucherpreise im Juli 2023 stieg um 0,3% im Vergleich zum Vormonat Juni 2023.


Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit

Methodische Hinweise:

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100

Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.

Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.

Erscheint bis zum 3. August 2023 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Ina Günterberg, Tel. 0511 9898-2370

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


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