Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Jahr 2024 bei 2,1%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 003 vom 09.01.2025
- Rückgang der Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2024 im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023
- Deutliche Preisanstiege im Jahresdurchschnitt 2024 im Vergleich zum Vorjahr in der Abteilung „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“
- Die Preise für Energie gingen im Jahresdurchschnitt 2024 im Vergleich zum Vorjahr zurück
HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,1% erhöht. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, ging die Inflationsrate im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2023 deutlich zurück. Im Jahresdurchschnitt 2023 lag die Inflationsrate noch bei 6,1%.
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise im Jahresdurchschnitt 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% (darunter: Alkoholfreie Getränke +6,4% und Nahrungsmittel +1,3%). Verbraucherinnen und Verbraucher mussten für Speisefette und Speiseöle (+8,8%) deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. In der Abteilung „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 5,0%. Besonders hohe Preisänderungen wurden bei Bier (+5,8%) sowie Tabakwaren (+6,0%) verzeichnet.
Zudem stiegen die Preise im Jahresdurchschnitt 2024 in der Abteilung „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ im Vergleich zum Vorjahr um 5,5% (darunter: Gaststättendienstleistungen +6,0% und Übernachtungen +3,4%). Auch in der Abteilung „Andere Waren und Dienstleistungen“ erhöhten sich die Preise merklich (+5,5%). Ursächlich für die Preissteigerung in dieser Abteilung waren unter anderem die Preisentwicklungen bei den Versicherungsdienstleistungen (+12,7%).
Insgesamt gingen die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) im Jahresdurchschnitt 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% zurück. Bei der Haushaltsenergie war ein Rückgang der Preise von 3,8% zu verzeichnen. Insbesondere verringerten sich die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-13,9%), Heizöl (einschließlich Betriebskosten) (-8,7%) sowie Strom (-7,7%) im Vergleich zum Vorjahr. Auch für Kraftstoffe (-3,1%; darunter Dieselkraftstoff: -3,8%; Superbenzin: -2,9%) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Jahr 2024 durchschnittlich weniger bezahlen als im Jahr 2023. Die Entwicklung der Preise für Energie wirkte sich insgesamt inflationsdämpfend aus. Ohne die Berücksichtigung der Preise für Kraftstoffe und Haushaltsenergie lag die durchschnittliche Inflationsrate im Jahr 2024 bei 2,7%. Die sogenannte Kerninflation, die den Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie abbildet, betrug im Jahresdurchschnitt 2024 3,0%.
Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Dezember 2024 um 2,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2023 erhöht.
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.
Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.
In Vorbereitung auf das zukünftige Basisjahr 2025 erfolgt die Erhebung der Verbraucherpreise ab Dezember 2024 turnusgemäß nach einem neuen Erhebungskatalog, um neue Klassifikationen der Waren und Dienstleistungen zu berücksichtigen. Die klassifikationsbedingten Änderungen der Güterstruktur haben Auswirkungen auf die Ergebnisse der Verbraucherpreisstatistik: Die zeitliche Vergleichbarkeit ist dadurch vor allem im Umstellungsmonat Dezember 2024 beim Vergleich zum Vormonat eingeschränkt. Auf das Gesamtergebnis hat die Umstellung des Erhebungskatalogs aber voraussichtlich nur geringe Auswirkungen.
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Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.
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