Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im April 2023 bei 7,5%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 045 vom 28.04.2023
- Rückgang der Inflationsrate
- Insbesondere Preisanstiege bei Nahrungsmitteln mit einem Plus von 16,6% zum Vorjahresmonat
- Preisrückgänge bei Heizöl und Kraftstoffen um 9,7%
HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im April 2023 um 7,5% im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im März 2023 lag die Inflationsrate noch bei 7,8%. Die Inflationsrate ist wie bereits in den Vormonaten von den hohen Preisanstiegen für Nahrungsmittel geprägt.
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im April 2023 um 16,6% gegenüber dem Vorjahresmonat. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung insbesondere Molkereiprodukte und Eier (+29,7%; darunter Quark: +60,8%): Zudem erhöhten sich die Preise deutlich für Mineralwasser, Limonaden und Säfte (20,2%; darunter: Colagetränke: 31,9%) sowie für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+20,0%; darunter Zucker: +74,1%).
Deutliche Preisanstiege gab es im April 2023 auch im Bereich „Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen“ (+10,2%). Preiserhöhungen waren insbesondere im Bereich „Restaurants, Cafés, Straßenverkauf und Ähnliches“ (+11,8%) zu verzeichnen. Zudem mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr im Bereich „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (+7,7%; darunter Bier: +9,9%) bezahlen.
Die Preise in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen im April 2023 mit +7,8% deutlich über den Preisen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 28,2%. Die Preise für Strom stiegen im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,4%. Im April 2023 betrug die Teuerung für Erdgas 41,9% und für Fernwärme 36,7% im Vergleich zum April 2022. Hingegen sind die Preise von leichtem Heizöl im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,5% zurückgegangen. Auch im Bereich „Verkehr“ war ein Preisrückgang bei den Kraftstoffen (-9,7%; darunter Superbenzin: -8,0%; Dieselkraftstoff: -15,2%) zu verzeichnen.
Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) im April 2023 im Vergleich zum April 2022 um 10,2%. Die Preissteigerungen bei den Energieprodukten hat sich abgeschwächt.
Das Niveau der Verbraucherpreise im April 2023 stieg insgesamt, im Vergleich zum Vormonat März 2023, um 0,4% an.
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
Methodischer Hinweis:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100
Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.
Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.
Erscheint bis zum 4. Mai 2023 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
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