Das niedersächsische Abwassernetz reicht zweimal um die Erde
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 103 vom 18.11.2024
- Welttoilettentag am 19.11. soll auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hinweisen
- 11,2 Meter Kanalisation pro Person in Niedersachsen
- Jahresabwassermenge lag 2022 bei 526 Mio. Kubikmetern
HANNOVER. Die kommunale Abwasserinfrastruktur trägt nachhaltig zum Gewässerschutz bei. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) betrug die Gesamtlänge der Kanäle, die das Abwasser und Niederschlagswasser sammeln und zur Kläranlage ableiten, im Jahr 2022 rund 85.000 Kilometer. Wie das LSN weiter mitteilt, entspricht dies etwas mehr als dem Doppelten des Erdumfangs am Äquator. Zudem ist der Großteil der Einwohnerinnen und Einwohner in Niedersachsen mit ihren Haushalten an die öffentliche Kanalisation angeschlossen; der Anschlussgrad in Niedersachsen lag 2022 bei 95,1%. Die Kommunen halten im Landesdurchschnitt somit je Einwohnerin und Einwohner 11,2 Meter Kanalisation vor.
Die Jahresabwassermenge von 526 Mio. Kubikmetern bestand aus häuslichem und betrieblichem Schmutzwasser (461 Mio. Kubikmeter), Niederschlagswasser von versiegelten Flächen (19 Mio. Kubikmeter) und sogenanntem Fremdwasser (46 Mio. Kubikmeter) wie beispielsweise Grundwasser, das infolge von Undichtigkeiten in die Kanäle eindringt.
413 überwiegend größere Kläranlagen von insgesamt 566 öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Niedersachsen reduzierten neben den abbaubaren organischen Stoffen auch Stickstoff (Denitrifikation) und Phosphor im Abwasser und behandelten 96,3% der niedersächsischen Jahresabwassermenge. Die Jahresfracht an Stickstoff und Phosphor, die in den Kläranlagen nicht abgebaut wurde und in Gewässer gelangte, konnte 2022 mit zusammen rund 3.200 Tonnen um 8,7% gegenüber 2019 verringert werden. Im Vergleich mit dem Jahr 1998 lag die Reduzierung bei 58,4%.
Mit dem Ausbau der Kläranlagen durch zusätzliche Reinigungsstufen und einem um 36,4% gewachsenen Kanalnetz im Vergleich zu 1998 wurde in Niedersachsen ein zentraler Beitrag zum Gewässerschutz geleistet.
Weitere Informationen:
Der Welttoilettentag soll darauf hinweisen, dass in weiten Teilen der Welt sanitäre Anlagen und eine umweltgerechte Abwasserentsorgung fehlen. Das hat gravierende Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Sanitär- und Toilettenanlagen für alle Menschen sind ein Nachhaltigkeitsziel (SDG 6) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) sowie beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
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