Bruttoinlandsprodukt in Niedersachsen im 1. Halbjahr 2023 nur um 0,9 % gestiegen
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 092 vom 22.09.2023
- Wirtschaftsleistung über dem Bundesdurchschnitt
- Weiterhin hohe Differenz zwischen der realen und der nominalen BIP-Entwicklung
- Verarbeitendes Gewerbe als Träger der Entwicklung
HANNOVER. Niedersachsens Wirtschaftsleistung entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 nur schwach. Den Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) zufolge wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 0,9%. Im ersten Halbjahr 2022 hatte es noch eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 1,1% gegeben. Nominal, also ohne Preisbereinigung, stieg das niedersächsische BIP um 7,8%.
Vor dem Hintergrund der Inflation, der Entwicklung der Energiepreise und den weiterhin spürbaren Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stieg zwar der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe, im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres, um über 11,6% und im Bauhauptgewerbe um 7,1%, jedoch resultierte daraus aufgrund der zeitgleichen Preisentwicklung kein reales Wachstum. Für den Einzelhandel (-4,0%) und den Großhandel (-6,2%) konnten nur reale Umsatzrückgänge verzeichnet werden. Einzig der Bereich Tourismus konnte hohe Steigerungen der Übernachtungen (+11,0%) und der Umsätze (+5,0%) melden.
Das BIP aller Länder sank im ersten Halbjahr 2023 um durchschnittlich 0,3%. Damit lag die Entwicklung in Niedersachsen über der Entwicklung auf Bundesebene. Ebenso lag der nominale Bundesdurchschnitt mit 6,6% etwas niedriger.
Bemerkenswert ist weiterhin die als BIP-Deflator bezeichnete Differenz zwischen der realen und nominalen BIP-Entwicklung. Diese lag mit 6,9 Prozentpunkten so hoch wie seit der Deutschen Wiedervereinigung nicht mehr. Sie ist ein deutliches Indiz für die steigenden Preise.
Tabelle mit den Länderergebnissen (xlsx) |
Hinweis:
Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Landesamt für Statistik Niedersachsen angehört. Sie stützen sich auf die gegenwärtig verfügbaren Wirtschaftsdaten für das erste Halbjahr 2023.
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