Auftragseingänge im Juni 2022: Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern sank im Vergleich zum Vorjahr um 20%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 095 vom 03.08.2022
HANNOVER. Im Juni 2022 zeigte sich die Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern rückläufig gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) verringerten sich die Bestellungen von Industriegütern aus niedersächsischer Produktion preisbereinigt um 20% im Vergleich zum Juni 2021. Die Inlandsorders sanken dabei um 19%, die Bestellungen aus dem Ausland gingen um 21% zurück. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verzeichnete ein Minus von 27%, die Nachfrage nach Vorleistungsgütern verminderte sich um 13%. Das insgesamt rückläufige Ergebnis wurde durch einzelne Großaufträge positiv beeinflusst.
Bei den umsatzstärksten niedersächsischen Industriebranchen entwickelten sich die Orders unter Einfluss des Ukraine-Krieges, von Lieferkettenstörungen sowie der Inflation vornehmlich rückläufig: Im Vergleich zum Juni 2021 erhöhte sich die Nachfrage bei der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+21%). Demgegenüber verringerte sich die Nachfrage bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (-23%), bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-24%), bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (-8%), bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-21%) sowie im Maschinenbau (-37%).
Gegenüber dem Vormonat (Mai 2022) hat sich die Nachfrage nach Industriegütern um 19% verringert. Die inländischen Bestellungen gingen im Juni 2022 gegenüber dem Vormonat um 31%, die Nachfrage aus dem Ausland um 5% zurück. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern verringerten sich um 1%, während die Nachfrage nach Investitionsgütern um 25% abnahm.
Tabelle und Grafik (xlsx) |
Methodische Hinweise:
Vorleistungsgüter: Produktionsgüter, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente.
Investitionsgüter: Langlebige Produktionsgüter (z. B. Maschinen für die Güterproduktion, Kraftwagen)
Hinweise zur Berechnung: Ab Januar 2022 werden die Auftragseingänge preisbereinigt veröffentlicht. Grundlage der Indexberechnung ist die Wertsumme für die in einem Berichtsmonat festakzeptierten Aufträge. Diese werden nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden. Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des hier genutzten Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreisindizes bzw. den Ausfuhrpreisindizes zur Preisbereinigung vorgenommen.
Es handelt sich um vorläufige Ergebnisse. Revidierte vorläufige Ergebnisse in wirtschaftssystematisch tieferer Gliederung enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht E I 1.
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