Arbeitsvolumen 2020 – Erwerbstätige in Niedersachsen arbeiteten nahezu 244 Millionen Stunden weniger als im Vorjahr
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 033 vom 25.03.2020
HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, lag das Arbeitsvolumen im Jahr 2020 bei rund 5,4 Milliarden geleisteten Arbeitsstunden. Damit fiel die Zahl der in Niedersachsen gearbeiteten Stunden gegenüber dem Vorjahr um etwa 244 Millionen (-4,3%). Dieser Rückgang war durch die Corona-Pandemie bedingt. Es ist der höchste seit dem ersten Berechnungsjahr 2000 gemessene Rückgang. Das Arbeitsvolumen in Niedersachsen lag damit auf dem Niveau von 2014. Am wenigsten Stunden wurden mit 4,9 Milliarden in Niedersachen im Jahr 2005 gearbeitet. Selbst in der Weltwirtschaftskrise 2009 verzeichnete Niedersachsen ein Arbeitsvolumen von 5,1 Milliarden Stunden.
Erbracht wurde die Arbeitsleistung von 4,11 Millionen Personen, dieser Wert liegt auf dem Niveau von 2018. Dabei verringerte sich im Jahr 2020 die Zahl der Selbstständigen um ca. 15.000 und die der marginal Beschäftigten um ca. 39.000 Personen zum Vorjahr. Die Zahl der Beamtinnen und Beamten und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg sogar um 11.000 Personen. Zum Vergleich, im Jahr 2019 waren insgesamt noch 4,15 Millionen Personen am Arbeitsort Niedersachsen erwerbstätig.
Das Arbeitsvolumen war im Jahr 2020 in allen Wirtschaftsbereichen geringer als im Jahr 2019. Nur im Baugewerbe (-0,3%) sowie im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (-0,1%) wurde eine Stundenzahl annähernd wie im Vorjahr geleistet. Die höchsten Rückgänge waren im Handel, Gastgewerbe und Verkehr (-7,3%), bei den Unternehmensdienstleistern (-7,2%) und im Verarbeitenden Gewerbe (-5,3%) zu verzeichnen. Die Pandemie führte zu Arbeitsausfall durch Kurzarbeit, zusätzliche Krankheitsfälle und Quarantäne. Zudem blieben Erwerbstätige auch wegen der Schließung von Schulen und Kindertagesstätten von Ihren Arbeitsplätzen fern. Arbeitszeiten im Homeoffice werden von der Statistik als normale Arbeitszeiten erfasst.
Im Jahr 2020 arbeiteten Erwerbstätige in Niedersachsen im Durchschnitt 1.323 Stunden (2019: 1.368 Stunden), dies waren 45 Stunden weniger als im Vorjahr. Bei Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen lag die durchschnittliche Stundenzahl bei 1.843 im Jahr 2020 (2019: 1.936 Stunden), Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erbrachten 1.275 Stunden (2019: 1.314 Stunden). Auch diese Werte stellen historische Tiefstände seit dem Jahr 2000 dar. Ungebrochen ist allerdings die Tendenz zu Teilzeitarbeit: Von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Niedersachsen arbeitete nahezu jede bzw. jeder Vierte in Teilzeit oder in geringfügig entlohnter Beschäftigung, dies waren 0,6% mehr als im Jahr 2019.
In Deutschland wurden im Durchschnitt aller Länder -4,7% weniger Stunden geleistet, 1.332 Stunden je erwerbstätiger Person.
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Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Berechnungen des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, dem auch das Landesamt für Statistik Niedersachsen angehört. Die Daten sind auf das Ergebnis für 2020 des Statistischen Bundesamtes für Deutschland vom Februar 2021 abgestimmt. Die im März 2020 erstmals veröffentlichten vorläufigen Jahresergebnisse für das Jahr 2019 wurden turnusmäßig überarbeitet. Detaillierte Ergebnisse und ausführliche Erläuterungen stehen im Internetangebot des Arbeitskreises unter www.aketr.de zur Verfügung.
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