26 % der bundesdeutschen Spargelernte stammte 2011 aus Niedersachsen
Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Nummer 35/12
HANNOVER. Im Jahr 2011 konnten die rund 600 Spargelanbauer in Niedersachsen wieder eine Rekordernte einfahren. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) mitteilt, lag der Spargelertrag im Durchschnitt erstmals deutlich über 6 000 kg pro Hektar. Die Erntemenge erreichte knapp 27 Mio. kg, das wären 3,3 kg pro Einwohner Niedersachsens. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, so verzehrten die Deutschen 1984 lediglich 0,9 kg/Kopf. Der Verzehr von Spargel liegt in Deutschland zurzeit bei rund 1,5 kg/Kopf, Niedersachsen liefert deshalb auch Spargel an die Nachbarländer.
2011 stachen die Bauern in Niedersachsen 26% der deutschen Ernte von 103 Mio. kg. Der Anbauflächenzuwachs, dazu zählen sowohl Spargel im Ertrag als auch noch ertragslose Neupflanzungen, hat sich nach hohen Zunahmen bis 2005 verlangsamt (siehe Grafik- LINK). 42 % der landwirtschaftlichen Böden in Niedersachsen sind leicht erwärmbare, gut formbare Sandböden, auf denen Bleichspargel gestochen werden kann. Die ertragsschwachen Sandböden sind nördlich des Mittellandkanals bis zu den Mooren und Marschen zu finden, in der Heide und auf der Geest. Anbauschwerpunkte sind der Raum Nienburg-Diepholz (2 100 Hektar) und die Südheide (800 Hektar). Für die Ernte 2012 stehen die Vorzeichen bisher gut, denn der im Februar noch tief in der Erde steckende Spargel wurde vom 14 Tage andauernden Frost Anfang Februar 2012 nicht getroffen.
Stellten 1988 die Betriebe mit weniger als 1 Hektar Spargelfläche noch 79 % der Betriebe und 33 % der Flächen, so spielen diese Betriebe heute mit nur noch 1,5 % der Fläche für die Versorgung des Marktes keine Rolle mehr. 1988 gab es noch keinen Betrieb mit mehr als 50 Hektar Spargel. 2008 befanden sich schon 35 % der Anbaufläche in dieser Gruppe, heute sind es 44 %.
Der Spargel wird immer mehr vom Zuerwerbsprodukt kleiner Anbauer zum Hauptprodukt hochspezialisierter „Spargelhöfe“. Diese Betriebe können Großkunden beliefern und haben durch ihre ausgefeilten Anbautechniken stabilere Erträge in den gewünschten Qualitäten. Das Ende des „Ostblocks“ markierte den Beginn dieser Entwicklung, denn nun standen genügend Saisonarbeitskräfte zur Verfügung. Spargel ist immer noch ein teures Gemüse, teurer als das meiste Fleisch. Durch die rationellen Anbaumethoden und Vertriebswege konnten die Preise für höchste Qualitäten frisch vom Feld in einem Rahmen gehalten werden, den sich immer mehr Kunden leisten können, auch in Restaurants. Verabredungen zum „Spargelessen“ sind beliebter geworden. Diese enormen Absatzsteigerungen waren die Voraussetzung für Investitionen in die teure Technik auf dem Feld, in den Aufbereitungshallen und im Vertrieb. Es werden immer mehr Kunden gewonnen, auch auf der boomenden Convenience-Welle für die schnelle Küche, zum Beispiel mit sofort geschältem Spargel vor dem Supermarkt oder portioniertem und eingeschweißtem Spargel aus dem Kühlregal beim Discounter, samt Kochanleitung für die zunehmenden Singlehaushalte.
Kostenfreier Download: |
Ansprechpartner:
Herr Keckl, Tel. 0511 9898-3441
Frau Sauer, Tel. 0511 9898-2464
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2012 Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1125
Telefax: 0511 9898-4132
E-Mail: pressestelle(at)lskn.niedersachsen.de
http://www.lskn.niedersachsen.de
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den angegebenen Ansprechpartner. |