470 000 Personen arbeiteten 2008 im niedersächsischen Handwerk
Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Datum: 29. Juli 2011
Nummer 75/11
Hannover. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen mitteilt, kann nunmehr eine Datenlücke in der Strukturbeobachtung des niedersächsischen Handwerks geschlossen werden. Die Zusammenführung von Verwaltungsdaten mit denen des statistischen Unternehmensregisters ermöglicht die Auswertung und tabellarische Darstellung von knapp 48 000 niedersächsischen Handwerksunternehmensdatensätzen. Damit wird für das Jahr 2008 erstmalig, und zukünftig jährlich, eine Registerauswertung ausschließlich unter Nutzung vorhandener Verwaltungsdaten als Ersatz für eine traditionelle Handwerkzählung durchgeführt. Eine direkte Befragung mittels eines Erhebungsbogens mit Fragen zur wirtschaftlichen Tätigkeit, Beschäftigung, Umsatz etc. wie in den vorangegangenen Handwerkzählungen entfällt vollständig. Für Handwerksunternehmen ergibt sich daraus nach der Einstellung der Vierteljährlichen Handwerksberichtserstattung im Jahr 2007 eine weitere Entlastung von statistischen Meldepflichten.
Handwerksunternehmen findet man in vielen Wirtschaftbereichen, Schwerpunkte bilden jedoch das Baugewerbe sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf und das Kraftfahrzeuggewerbe. Insgesamt hatten im Jahr 2008 knapp 470 000 Personen in niedersächsischen Handwerksunternehmen einen Arbeitsplatz, darunter über 40 % im Baugewerbe. Handwerke für den gewerblichen Bedarf und das Kraftfahrzeuggewerbe folgen mit einem Anteil von 35 %. Beim Umsatz erzielten die vorgenannten Wirtschaftsbereiche sogar mehr als 80 % des Gesamtvolumens von knapp 44 Milliarden Euro.
Die Größenstruktur des Handwerks ist überwiegend durch Kleinunternehmen geprägt. Etwa 75 % aller Unternehmen beschäftigen weniger als 10 Personen, nur knapp 10 % aller Unternehmen haben 20 und mehr Beschäftigte. Jedoch arbeitet mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in den größeren Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten. Noch deutlicher dominieren die größeren Unternehmen beim Umsatz. Von insgesamt 44 Milliarden Euro Umsatz entfielen auf diese Unternehmen knapp zwei Drittel. Durchschnittlich wurden hier je Beschäftigten mehr als 100 000 Euro Umsatz erwirtschaftet, bei den Kleinunternehmen waren es nur ca. 70 000 Euro.
Seit der Änderung der Handwerksordnung zum 1. Januar 2004 werden das zulassungspflichtige und das zulassungsfreie Handwerk unterschieden. Für die Ausübung eines zulassungspflichtigen Handwerks ist die Eintragung in die Handwerksrolle aufgrund einer Meisterprüfung oder einer anerkannten vergleichbaren Qualifikation erforderlich, während eine solche Qualifikation für die zulassungsfreien Handwerke nicht zwingend vorgeschrieben ist. Beim handwerksähnlichen Gewerbe bedarf es keiner festgelegten beruflichen Qualifikation. Im Jahr 2008 waren in Niedersachsen rund 41 300 zulassungspflichtige und 6 300 zulassungsfreie Handwerksunternehmen wirtschaftlich aktiv.
Im Tabellenprogramm werden neben den Gesamtergebnissen die zuvor beschriebenen Bereiche jeweils in eigenen Tabellen dargestellt.
Die Tabellen finden Sie unter: http://www.lskn.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=25696&article_id=87553&_psmand=40
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