Fast 61 % der Krankenhauskosten für Personal
- Deutlicher Anstieg der Sachkosten um 6,1 %
Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Datum: 18. Januar 2010
Nummer 05/10
Hannover. In den Krankenhäusern Niedersachsens fielen im Jahr 2008 Gesamtkosten in Höhe von rd. 6,5 Mrd. Euro an, 226,8 Mill. Euro bzw. 3,6 % mehr als im Vorjahr. In den Gesamtkosten sind die Personal- und die Sachkosten, Zinsen, Steuern, Kosten der Ausbildungsstätten sowie die Aufwendungen für den Ausbildungsfonds enthalten.
Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen ermittelte, stellen die Personalkosten mit 3,9 Mrd. Euro den größten Anteil (60,6 %) an den Gesamtkosten dar, gefolgt von den Sachkosten mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Mrd. bzw. einem Anteil von 36,2 %. Im Vergleich zu 2007 nahmen die Sachkosten mit einem Plus von 6,1 % stärker als die Personalkosten (+2,1 %) zu. Bei den Personalkosten lassen sich knapp 67 % der Kostensteigerung (52,8 Mill. Euro von 78,8 Mill. Euro) allein durch höhere Ansätze bei den Aufwendungen für den ärztlichen Dienst erklären, das beinhaltet die Aufwendungen für alle Ärzte mit Ausnahme von Honorar- und Belegärzten. Für den Kostenanstieg bei den Sachkosten waren vor allem die Mehrkosten in den Positionen „medizinischer Bedarf“ (+ 61,3 Mill. Euro bzw. +5,9 %) und „Wirtschaftsbedarf“ (+19,1 Mill. Euro bzw. +10 %) verantwortlich. Zum „medizinischer Bedarf“ gehören Arzneimittel, Laborbedarf, Blutkonserven, Verbandmittel etc., unter den „Wirtschaftsbedarf“ fallen Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Wäschereinigung und Ähnliches. Aber auch die ausgeweiteten Aufwende für „Wasser, Energie, Brennstoffe“ (+18,2 Mill. Euro bzw. 12,3 %) sowie für „Lebensmittel“ (+13,1 Mill. Euro bzw. +11,0 %) waren in 2008 ursächlich für die beobachtete Kostenzunahme.
2008 wurden in Niedersachsen 1,54 Mill. Patienten vollstationär behandelt, 35 961 Behandlungsfälle mehr als im Vorjahr. Je Behandlungsfall stiegen die Gesamtkosten der Krankenhäuser 2008 um 51 Euro auf 4 190 Euro. Darunter entfielen auf die Personalkosten 2 537 Euro (2007: 2 545 Euro) und auf die Sachkosten 1 515 Euro (2007: 1 462 Euro).
In den Gesamtkosten von rd. 6,5 Mrd. Euro sind auch Kosten für nichtstationäre Leistungen enthalten. Diese beliefen sich auf 964 Mill. Euro und verzeichneten gegenüber 2007 einen Anstieg von 4,9 %. Nichtstationäre Leistungen beinhalten unter anderem die Kosten für die Ambulanz (291 Mill. Euro) sowie wissenschaftliche Forschung und Lehre (rd. 370 Mill. Euro). Die Kosten der ausschließlich vollstationären Krankenhausversorgung (bereinigte Kosten), die sich aus der Differenz zwischen den Gesamtkosten und den Aufwendungen für nichtstationäre Leistungen ergeben, erreichten 2008 ein Gesamtvolumen von knapp 5,5 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 181,7 Mill. bzw. 3,4 %. Die bereinigten Kosten je Patient stiegen 2008 um 36 Euro auf 3 564 Euro (+1,0 %) an. Ein Berechnungs-/Belegungstag kostete bereinigt 442 Euro, 16 Euro mehr als in 2007.
Weitere Informationen enthält der Statistische Bericht A IV 9 – j/2008 „Kostendaten der Krankenhäuser in Niedersachsen 2008“, der unentgeltlich abgerufen werden kann.
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