Frauen verdienen 4 Euro weniger in der Stunde als Männer
Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Datum: 25. März 2010
Nummer 21/10
Hannover. Männer erhielten 2009 in Niedersachsen einen Bruttostundenverdienst inklusive Sonderzahlungen von 20,68 Euro. Ihr Stundenlohn lag damit gut 4 Euro über dem ihrer Kolleginnen, die 16,59 Euro brutto in der Stunde erhielten. Der Unterschied zwischen den Verdiensten von Männern und Frauen ist in den letzten drei Jahren weitgehend konstant.
Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen anlässlich des "Tages für gleiche Bezahlung" mitteilte, stellt sich die Situation je nach Wirtschaftszweig, nach Voll- bzw. Teilzeit oder Position der Beschäftigten unterschiedlich dar. Kurz gesagt: Je höher die Qualifikation der Beschäftigten, desto höher der Verdienstunterschied. So verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in leitender Stellung fast 22 % weniger brutto in der Stunde als ihre Kollegen. Ungelernte Arbeitnehmerinnen erhalten hingegen knapp 9 % weniger als ihre Kollegen.
Frauen sind deutlich häufiger im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt hier bei 54,3 %. Im Vergleich dazu ist der Frauenanteil im Produzierenden Gewerbe mit 23,5 % eher gering. Im Produzierenden Gewerbe verdienen Vollzeitbeschäftigte insgesamt mit 21,49 Euro im Vergleich zum Dienstleistungsbereich mit 18,70 Euro brutto in der Stunde besser.
Betrachtet man ausschließlich die Teilzeitbeschäftigten sind die Verdienstunterschiede gering (Männer: 15,95 Euro; Frauen: 15,87 Euro). Der Anteil der männlichen Teilzeitbeschäftigten an allen Teilzeitbeschäftigten ist mit 11,6 % vergleichweise niedrig.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Frauen insgesamt häufiger in Bereichen arbeiten, in denen unterdurchschnittliche Bruttoverdienste erzielt werden, sie arbeiten häufiger in Teilzeit – die i. d. R. schlechter bezahlt wird – und sie gehören seltener zu den Spitzenverdienern.
Die Aussagen beruhen auf der Vierteljährlichen Verdiensterhebung, die seit 2007 quartalsweise Bruttomonatsverdienste nach Wirtschaftszweig, Leistungsgruppe, Geschlecht sowie Voll-, Teilzeit- und Geringfügig Beschäftigten bereitstellt. Ausführliche Informationen bietet die Verdienststrukturerhebung 2006.
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