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Frauen verdienten in Niedersachsen 2011 durchschnittlich 24 % weniger brutto pro Stunde als Männer

Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen


Datum: 21. März 2012
Nummer 26/12



HANNOVER. Der prozentuale Abstand zwischen dem durchschnittlichen Verdienst von Frauen und Männern, der sogenannte Gender Pay Gap, lag in Niedersachsen in 2011, wie im Vorjahr, bei 24 %. Der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) teilt mit, dass im Jahr 2011 die durchschnittliche niedersächsische Arbeitnehmerin 24 % weniger brutto pro Stunde verdiente als der durchschnittliche männliche Arbeitnehmer.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt fiel der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied in Niedersachsen um 1 Prozentpunkt höher als der Bundesdurchschnitt (23 %) aus. Im Ländervergleich landete Niedersachsen auf dem Rang 11, hinter den ostdeutschen Ländern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Gegenüber den Vorjahren sind keine nennenswerten Unterschiede in der Entwicklung festzustellen. Der geschätzte Bruttostundenverdienst der Frauen stieg gegenüber dem Vorjahr auf durchschnittlich 14,94 Euro leicht an, lag jedoch insgesamt deutlich hinter dem Durchschnittsverdienst der Männer: Arbeitnehmer erzielten in 2011 einen Bruttostundenverdienst in Höhe von 19,71 Euro.

Zum unverändert hohen Verdienstunterschied von 24 % haben folgende Ursachen beigetragen: Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte Frauen sind mit einem deutlich höheren Anteil von 52 % im Dienstleistungsbereich, in frauentypischen Branchen, die sich in der Regel durch unterdurchschnittliche Bruttoverdienste auszeichnen, beschäftigt (Produzierendes Gewerbe: 21,5%). Etwa 2/3 der Frauen arbeiten im Dienstleistungssektor in den Leistungsgruppen mit vergleichsweise geringen Verdiensten: Die Spanne geht von 9,76 Euro in der Leistungsgruppe 5, über 11,46 Euro in der Leistungsgruppe 4 bis 14,61 Euro in der Leistungsgruppe 3.
Männer dagegen dominieren mit 78,5 % im Wirtschaftsbereich „Produzierendes Gewerbe“, in dem vergleichsweise bessere Stundenverdienste gezahlt werden: Gut die Hälfte davon arbeitet in der Leistungsgruppe 3 und erzielt dort 18,93 Euro brutto pro Stunde.

Des Weiteren resultiert das Verdienstgefälle aus der ungleichen Verteilung von Frauen und Männern auf die Leistungsgruppen: In den Führungspositionen sind Frauen seltener als Männer vertreten und erzielen bei vergleichbarer Leistungsgruppe weniger brutto pro Stunde als ihre Kollegen (Produzierendes Gewerbe: Frauen: 31,59 Euro, Männer: 36,21 Euro; Dienstleistungsbereich: Frauen: 26,40 Euro, Männer: 32,66 Euro). Frauen arbeiten auch überwiegend in Teilzeit, ihre Leistung wird dort mit durchschnittlich 15,28 Euro brutto pro Stunde entsprechend geringer bezahlt, als die der Männer, die meistens vollzeitbeschäftigt sind.

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Methodischer Hinweis zur Berechnung - eine Tabelle - drei Graphiken


Ansprechpartner:
Tanja Fetter, 0511 9898-2351



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