Anzahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen steigt kontinuierlich
Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
Datum: 1. Februar 2010
Nummer 10/10
Hannover. Im Jahr 2008 wurden in Niedersachsen insgesamt 282 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Damit hat sich die Anzahl der erfassten Unfälle seit 2001 nahezu verdoppelt, teilt der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen mit. Obwohl diese Unfälle einer gewissen Zufälligkeit unterliegen, steigt die Zahl der Unfälle seit der Jahrtausendwende stetig an. Im Jahr 2001 wurden nur 154 Unfälle registriert. Allerdings variiert die dabei freigesetzte Menge von wassergefährdenden Stoffen von Jahr zu Jahr stark und ist von den jeweiligen Einzelereignissen abhängig.
Die Gründe für die steigende Anzahl an Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen sind nicht bekannt. Es fällt jedoch auf, dass im Transitland Niedersachsen insbesondere die Anzahl der Unfälle bei der Beförderung dieser Stoffe im Straßenverkehr deutlich von 73 im Jahr 2001 auf 176 in 2008 angestiegen ist. Jedoch ist auch eine Sensibilisierung der unteren Wasserbehörden bei der Meldung derartiger Unfälle als Grund für den Anstieg denkbar.
Im Jahr 2008 gelangten 806 m³ wassergefährdende Substanzen wie Benzin, Öle, Fette, Farben und Lösemittel in die Umwelt, von denen lediglich ein Viertel der Menge (186 m³) wiedergewonnen werden konnte.
Ursächlich für die Unfälle war überwiegend menschliches Fehlverhalten (116). Ein Drittel der Unfälle ist auf Materialmängel zurückzuführen (92), bei 72 Unfällen konnte die Ursache nicht festgestellt werden.
Etwa zwei Drittel (181) der Unfälle geschahen bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen. In der Regel handelt es sich dabei um Unfälle mit Straßenfahrzeugen, in deren Verlauf verhältnismäßig geringe Mengen (insgesamt 18 m³) an Motoröl oder Treibstoffen austraten.
Beim Umgang, also z.B. beim Herstellen, Lagern oder Umfüllen, mit wassergefährdenden Stoffen wurden 2008 101 Unfälle registriert, in deren Verlauf insgesamt 316 m³ Schadstoffe austraten. Davon konnten 137 m³ wiedergewonnen werden. Obwohl auch hier bei den meisten Unfällen (71) Mineralöle und Mineralölprodukte ungewollt in die Umwelt gelangten, war 2008 der Mineralöleintrag bei dieser Kategorie von Unfällen eher gering (23 m³). Mit knapp 93 % (293 m³) haben die "sonstigen Stoffe" den größten Anteil an der freigesetzten Schadstoffmenge, dazu gehören zum Beispiel Farben, Batterieflüssigkeit und Lösemittel.
Als Folge der Unfälle 2008 wurde in 174 Fällen der Boden verunreinigt, bei 83 Unfällen wurden Oberflächengewässer verschmutzt.
Detaillierte Informationen enthält der Beitrag "Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2008" im Statistischen Monatsheft 01/2010, das Sie kostenfrei als PDF-Datei unter http://www.nls.niedersachsen.de/Monatsheft/MH_01_2010.pdf herunterladen können.
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