Herr Schuder
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Die Hochschulfinanzstatistiken bieten einen detaillierten Überblick über die Finanzen der Universitäten, (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien in Niedersachsen. Im Unterschied zu den anderen Finanzstatistiken werden die Finanzgrößen nach Lehr- und Forschungsbereichen respektive Fächergruppen ausgewiesen.
In die Hochschulfinanzstatistiken werden unabhängig von der Trägerschaft alle Hochschulen einschließlich der Hochschulkliniken einbezogen. Ebenfalls einbezogen werden Akademien und vergleichbare Bildungseinrichtungen, wenn ihnen der Status einer Hochschule verliehen wurde. In Niedersachsen umfassen die Erhebungen 37 Universitäten, (Fach-)Hochschulen, Kunsthochschulen, Medizinische Hochschulen/Unikliniken, Verwaltungsfachhochschulen und Berufsakademien (Stand Dezember 2022).
Für Zwecke der Wissenschaftspolitik reichen die Daten der herkömmlichen Finanzstatistiken nicht aus, da diese keine Aufgliederung der Finanzgrößen nach Lehr- und Forschungsbereichen bieten. Um diesem Datenbedarf Rechnung zu tragen, wurden die Hochschulfinanzstatistiken eingeführt.
Erfasst werden
Die Beträge sind grundsätzlich nach Lehr- und Forschungsbereichen aufgegliedert. Diese werden im Regelfall den Rechnungslegungssystemen der Hochschulen direkt entnommen. Zentrale Einrichtungen, die von verschiedenen Fachdisziplinen genutzt werden, wie Zentralbibliotheken oder Rechenzentren, sind in der gesonderten Kategorie „Hochschule insgesamt“ nachgewiesen.
Wesentliche Aussagen der niedersächsischen Hochschulfinanzstatistiken sind Erträge und Aufwendungen für die einzelnen Lehr- und Forschungsbereiche. Auf Seiten der Erträge sind die Einnahmen aus Drittmitteln für die Lehr- und Forschungsbereiche von besonderem Interesse.
Die Hochschulfinanzstatistiken teilen sich in eine vierteljährliche und eine jährliche Erhebung auf. Die Jahreserhebung weist ein fachlich tiefer gegliedertes und umfangreiches Erhebungsprogramm auf.
Nicht in die Statistiken einbezogen werden Akademien und vergleichbare Bildungseinrichtungen in Niedersachsen, denen nicht der Status einer Hochschule verliehen wurde.
Da die Daten in der Regel unmittelbar aus den Rechnungslegungssystemen entnommen werden, hängt deren Qualität von den vorgelagerten Buchungsmechanismen ab. Das gilt insbesondere für die Aufteilung der Finanzströme nach den Lehr- und Forschungsbereichen.
Die Statistiken der Hochschulfinanzen in Niedersachsen bieten wichtige Informationen für die politische Bildungs- und Hochschulplanung sowie für Planungen an den Hochschulen selbst wie z. B. Daten für die Investitionsplanung (Bau und Ausbau). Auch für das Erstellen von Hochschulentwicklungsplänen und Haushaltsplänen, ein Beurteilen des Hochschulwesens sowie die Forschungs- und Technologiepolitik bieten die Ergebnisse der Statistiken eine Basis.
Eine wesentliche Information, die aus den Daten der Hochschulfinanzstatistiken entnommen werden kann, ist die Ausstattung mit Finanzmitteln der einzelnen Lehr- und Forschungsbereiche der jeweiligen Hochschule. In Zusammenhang mit den Hochschulstatistiken über Personal, Studierende und Prüfungen lassen sich umfangreiche finanzstatistische Kennzahlen – z. B. die Finanzausstattung je Studierender/Studierendem oder je Professorin oder Professor ermitteln, die Anhaltspunkte für das Lehr- und Forschungspotential der Bildungseinrichtung bieten.
Die niedersächsischen Hochschulfinanzdaten werden von Politik und Verwaltung, den für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuständigen Landesbehörden, den Hochschulen selbst, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und vom Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) genutzt. Weiterhin nutzen Forschungsinstitute, Berufsverbände, Bildungs- und kulturelle Einrichtungen, privatwirtschaftliche Unternehmen und Informationsdienstleister die Daten.
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